Inishmore - Three Colours Black
Text: MonthyChristo
Bilder: Booklet
Nicht Celtic oder Gothic sondern Helvetic ist "Three Colours Black", die Fortsetzung des Schauspiels "Theatre of my life" von Inishmore, einer Power Metall Squad aus Baden, die viel zu sagen hat. Neben den vier weiteren Akten im Theater des eigenen Lebens demonstrieren aber Inishmore zuvor ihre harte Gesinnung, ihre in der Schweiz ziemlich einzigartige Liebe zu gewaltigen Chorälen, Gitarrendialogen übers gesamte Hertzband und Trommelbeats von beinahe unzulässiger Geschwindigkeit
Inishmore pur heisst, dass ein schneller Grundton angeschlagen wird, dass Gitarren und mehrere Spuren Mikrofone sich ihre Harmonien im Sound selber suchen müssen. Songs wie Nummer drei - "Iron Eagle" - bescheinigen Inishmore, einen aussterbenden Rock am Leben zu erhalten. Lange genug wurden Speed Metall und seine Warriors nun belächelt - diese Jungs zelebrieren einfach Gitarrenrock bis zum Exzess. Diskutabel mag das Intro durch einen Männerchor oder auch die Platzierung eines "Beresinaliedes" auf der CD sein. Auf skeptische Nachfrage meinerseits weist WK-Kamerad Flugzeugwart Jonas Dänzer, seines Zeichens Inishmore-"Küchenchef" aber darauf hin, dass die Band nur konsequent schweizerisch aber keineswegs rechts und sowieso gar nicht politisch sei. Es gibt ja wohl nichts dagegen zu sagen, dass man seine eigenen Wurzeln respektiert - ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es eine Band hat, richtig verstanden zu werden.
In Sachen Gesinnung machen Dänzer und Kollegen getreu dem Namen ihrer CD auf "dreifarbig schwarz". "Three Colours Black" heisst denn auch einer anfangs erwähnten vier Akte Schauspiel. Dort entfaltet sich die ganze Kraft von Inishmore vor meinen geschlossenen Augen. Die orchestrale Instrumentierung und die leidenschaftlichen Vocals erreichen in den Tracks 9 bis 12 - "TCB", "The turning point", "next Mile" und "The Storm" - ihren vorläufigen Kulminantionspunkt. Ist aber nicht ausgeschlossen, dass diese Geschichte noch ein bisschen weitergeht... Die Produktion ist sicher nicht perfekt, eben "privat und nicht ohne", sowohl was das Finanzielle angeht als auch betreffend Inhalte. Sie hört sich am besten auf lautem Abspielniveau an, was wir ganz einfach als Programmansage deuten.