Jakebeatz - Jake's Hell (PW-Records)
Text: Ko:L
Bild: Cover
Jakebeatz' Liste der Zusammenarbeiten lässt nicht nur Neo-Poser vor Neid erblassen: Schweizer Rap-Schwergewichte wie Griot, Black Tiger, MC Rony, Brandhärd, Samurai, P.Moos, Bensch und Nanalee; aber auch internationale Künstler, wie die legendäre Latino-Rap-Formation Delinquent Habits, R&B-Sänger J.C, die Wu-Tang-Angehörigen Dreddy Kruger & Self Scientific, der französische Rap-Akrobat Apache und die UK-Soul-Newcomerin Selah sind darauf zu finden. Alle sind die hier aufgezählten beileibe noch nicht. Erstmals greift der Producer und Beat-Bastler nun selber zum Mik und präsentiert sein eigenes Debut „Jake’s Hell“. Eigentlich waren ausschliesslich Featurings geplant – aber die Beziehung ging in die Brüche und plötzlich waren in zwei Monaten 30 eigene Songs fix fertig. Zusammen mit Gästen, die Beats - Mr. Fierce (Brandhärd / TripleNine), Phil Pro (UnderClassMen), Aido und AL-R (Stoffunita) – oder Raps - Meo (Holland), Delicious (USA), Apache (F), Griot, Bensch, Black Tiger, Kaotic Concrete, Freakanoid, DyerStr8, MC Rony und Micky Gargano – beisteuerten, entstand ein Album, das erfrischend vielfältig und mit einer feinen Portion Tiefgang daher kommt. Schicksale wie jenes von Amelie im gleichnamigen Track rütteln auf und stimmen nachdenklich; Jakebeatz leuchtet die Oberflächlichkeit der Szene und des Alltags gnadenlos aus – und wo nötig, blickt er auch unter diese scheinbare Glamour-Oberfläche – die alles andere als Sonnen-Strahlend schön ist. Wobei letztere in der nächsten Produktion, die der Basler Mastermind in Arbeit hat, dann so richtig zum Zug kommen dürfte: „Jake's Heaven“ ist nämlich bereits angekündigt. Vorerst präsentiert Jakebeatz aber auf seinem aktuellen Longplayer ein Feuerwerk von Beat-Variationen und Reim-Kapriolen. Krachen mit fetten Gitarren-Samples ist bei Jake ebenso drin, wie aufs Minimum reduzierte Soul-Nummern. Seine Hölle wird so zu einer Achterbahnfahrt, die keinen Augenblick des Verschnaufens gönnt. Höchst anspruchsvoll fordert „Jake's Hell“ unterwegs alles ab – um den Hörer am Ende mit einem verklärten Lächeln im Gesicht zu entlassen...