Kalles Kaviar - Ooh Ooh Yeah Yeah (Leech Records)

Text: Monthy
Bild: Cover
Der Blockbooster von Kalles Kaviar - Ooh Ooh Yeah Yeah
Seit gut 15 Jahren besetzen Kalles Kaviar schon einen Platz an der Sonne - jedenfalls ideologisch. Denn in Gedanken sitzen die 9 Bandmitglieder wohl zumeist in der Karibik unter einem Baum, wenn sie über neue Songs sinnieren. Rocksteady, Ska und Early Reggae - das ist der aus den 60er Jahren - so hört sich die Welt der Basler an. "Ooh Ooh Yeah Yeah" ist bereits das vierte Album der Band und wurde in der Heimat aufgenommen und produziert, genauer im One Drop Studio Basel von "Scrucialist" Luc Montini. Soviel zu den Daten, die aber eigentlich in den Hintergrund rücken, sobald man das Teil startet. Als Info erwähnenswert ist sicher noch das Debut von Sängerin Jana Kouril, die Andi Schär nun am Mikrofon unterstützt. Kalles Kaviar ist auf Hammond-Orgel und Bläsern aufgebauter Reggae. Die Orgel gurgelt und seufzt, während Trompete und Saxophon harmonisch säuseln, der Rocksteady-Bass blubbert und die Drums kesseln. Da ist auch beim nicht wegzudenkenden Reggae-Rhythmus Abwechslung eigentlich garantiert. Bei der Produktion wurde diesmal insbesondere aufs Live-Feeling geachtet. Auf Overdubs wurde grossmehrheitlich verzichtet, um den Ton der jamaikanischen Originale möglichst zu treffen. Musikalisch gelingt dies auch durchaus. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite sind die Stimmen. Denn für mich ist Reggae trotz gelebter Gemütlichkeit eine sehr leidenschaftliche Musik. Historisch gesehen die Musik der Unterdrückten, die sich so die Hoffnung am Leben erhielten. Für mich muss Reggae also aus dem Bauch heraus gesungen werden. Und da haben Kalles Kaviar einfach noch ein wenig Defizite. Ansonsten können sie sich schon fast mit Szeneprimus Open Season auf eine Stufe stellen...
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