Katy Winter - Private (BreadandButter / Ullala)

Text: MonthyChristo
Bilder: Booklet
"Ich wollte die Danksagungen in meiner Muttersprache schreiben, nur weiss ich nicht recht, welche es ist", besagt ein Satz von Katy Winter am Ende des Booklets zu ihrem Debutalbum Private. Irgendwie ist das symptomatisch, denn es wäre falsch und vermessen, die schöne Dunkelhaarige jetzt wegen dieses Releases als ganzen Act zu bezeichnen. Falsch wäre es, weil sie sich teils zu stark an JayLo & Co anlehnt, vermessen weil man Katy Winter einfach noch ein, zwei Alben Zeit geben sollte.
Es mag Zufall sein, dass ole Monthy ausgerechnet die MusicStar-Quali besuchte, in welcher Katy wunderschön, wenn auch etwas langweilig "we are beautiful no matter what they say" von Christina Aguilera zum Besten gab - und die Quali nebenbei bemerkt locker schaffte - aber es zeigt, dass erste Eindrücke eben oft etwas an sich haben. Denn auch der akkustisch intonierte Opener "Score" auf Katys Post-MusicStar-Indy-Debut haut kräftig in die Hispano-Pop-Kerbe. Dabei hätte Mademoiselle Winter - sie hat auch Familie in der Romandie und in Island - es nicht nötig, so nahe an bereits existierendem Material vorbei zu schleifen. Alle Texte auf Private - mit Ausnahme von zwei Songs, welche von ihrer Backgrounderin Freda Goodlet beigesteuert wurden - stammen von Katy selbst und zeigen teilweise gute Ansätze, beispielsweise die Beschäftigung mit einer Schreibblockade im Song "I can´t find my sound". Der dreizehnte und letzte Song des Albums namens "I was too late", eine zartbittere Ballade übers Zu-spät-Kommen im Leben, ist auch musikalisch von Katy Winter gestaltet worden.
Eben, was fehlt ist ganz allgemein und schampar von aussen betrachtet ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Den Vergleich mit Xtina verliert Katy nämlich nicht nur in Sachen Bodyindex sondern auch mit der Stimme... Zwischen schön und sexy, aber so richtig weder das eine noch das andere. Zumal auch die Fotos im Booklet seltsam bieder daherkommen oder Katy mit dem Charme einer Dentalhygienikerin in Szene gesetzt wurde, wofür sie aber echt nichts kann. Parallel zum Sound fehlt halt auch dem Booklet ein Schuss Natürlichkeit. Das stört den Hörgenuss von Private - das Album ist unter Mitarbeit von nicht weniger als 18 Künstlern entstanden, wovon 13 an Instrumenten - hie und da. Als Hoffnung in Sachen Soul-Pop darf man Katy Winter aber trotzdem bezeichnen
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