Männer am Meer – Mit dem Rücken zum Strand (Soundservice)

Die „witztigste Mundart-Band“ - wenigstens gemäss DRS3 – wird ernst; wenigstens in Teilen des neuen Albums „Mit dem Rücken zum Strand“. Knapp zwei Jahre ist es her, dass QC und Ramon – die beiden Männer am Meer (MaM) – mit ihrem Debut „Vou im Biud“ vor allem in Kritiker-Kreisen für Aufsehen sorgten. In Zeiten sich wiederholender 08/15 Mundart-Releases war der luftig leichte Sound aus dem Seeland mit den kecken und unbeschwerten Reimspielereien wie eine Erlösung. Mittlerweile tummeln sich auch Acts wie Elijah und Phenomdem im Teich der sommerwarmen Dialekt-Reimereien. Doch MaM sind mehr, als einsilbige JudihuiderSommeristschönunddasLebenmachtSpass-Clowns. Auch „Rägetage“, mit Kuno Lauener als Gast, machen in der Welt der Männer am Meer Sinn. Und der Tod. Und Trennungen. Aber keine Sorge: Männer am Meer werden nicht trübe auf „Mit dem Rücken zum Strand“: „Willy Banana“ sei hier nur als Paradebeispiel für frechen Wortwitz mit passendem Sound angeführt. A propos Sound: Auch in dieser Hinsicht geht das Duo neue Wege – ohne sich selber untreu zu werden. Aber wer wissen will, wie die Clawfinger-Crossover-Jungs von den Treekillaz zusammen mit einer Mundartspass-Truppe musizieren, sollte sich „Mit dem Rücken zur Wand“ unbedingt reinziehen. Alle anderen dürfen natürlich auch.