Marco Kunz – solide Musik aus Luzern
27.4.2012/Text: Kaa, Bilder: Promo
In einem kleinen Dorf im Kanton Luzern, in Mauensee, wurde Marco Kunz vor 27 Jahren geboren. Aufgewachsen zwischen See und Bergen in einer sehr musikalischen Familie zog es auch ihn schnell zur Musik. „Mein Vater hat gejodelt und ein Klavier stand auch immer im Haus herum, weil meine Schwestern auch sehr musikalisch sind“, erklärt er die seinen ersten Kontakt mit der Musik. Es habe ihn fasziniert auf diesem Instrument herumzudrücken und etwas auszuprobieren. Die Faszination liess nicht nach, sie wurde immer grösser. Der Vater wurde bewundert. Mit 10 habe er dann auch wie sein Vater jodeln wollen. Seine Augen strahlen und er erzählt: „Ich wollte unbedingt zu einem Jodelkonzert. Mein Vater willigte ein und fing an mit mir zu üben. Viel und oft, aber es gefiel mir gut.“ Das viele Üben sollte sich lohnen. Er hat den „Schweizerischen Nachwuchjodler-Wettbewerb“ in Sempach gewonnen, kam in der Fernsehsendung „Hopp de Bäse“ und schon war er im Musikbusiness drin… Das Singen machte ihm nach wie vor Spass, aber fürs Jodeln konnte er sich wie länger je mehr nicht mehr so begeistern. Er kaufte sich eine Gitarre und fing an, Lieder zu schreiben. „Da wurde mir klar, dass ich Musiker werden will“, erzählt er. Angefangen habe dann aber alles ganz harmlos, mit einer Schülerband. „Wie man halt so anfängt“, erklärt er und lacht. Dann sei das grosse Glück gekommen. Mit 20 Jahren konnte er sich der A-Capella Grauppe a-live anschliessen. „Ich war nun 6 Jahre dabei, vier davon habe ich die Gruppe sogar geleitet. Es war eine super Erfahrung, wir hatten rund 90 Konzerte pro Jahr, das ist enorm viel.“
Auch International war er unterwegs, Deutschland, Budapest, Amerika, Rom. Die Erfahrung möchte Marco Kunz auf keinen Fall missen, aber der Schnitt musste kommen. Marco erklärt: „Diese Gruppe ist ein Show-Act, welche erfolgreich Cover-Songs singt und performt. Als Liederschreiber wollte ich mich aber weiter entwickeln, ich will nun meine eigene Musik spielen.“ So hat er sich entschlossen, sein eigenes Programm zu machen. Von null auf hundert ging das aber nicht. In den Anfängen hat er auf seinem gelernten Beruf Maurer gearbeitet, sogar noch die Polierschule besucht, seit nun einem Jahr aber lebt er nur noch für die Musik. Von der Musik kann er noch nicht leben. Marco nimmt‘s gelassen: „Mir war bewusst, dass es am Anfang eher ein Geben ist, dass ich viel Investieren muss, aber ich will meinen Traum verwirklichen und dafür bin ich bereit, viel zu arbeiten.“
Nun hat er einen ersten Schritt geschafft. Seine EP „Chopf, Härz, Hand“ ist draussen. Eine abwechslungsreiche CD, deren Titel aber nicht darauf zurück zu führen ist, dass Marco extrem pädagogisch angehaucht wäre, sondern der Titel seiner Philosophie entspricht und somit gut zu ihm passt. In seinen Songs verarbeitet er zum einen Gefühle, zum anderen beschreibt er Dinge, die ihn beschäftigen. Sie sollen aber auch aufzeigen, dass das Leben schön ist und Spass macht. Ein Stückchen heile Welt, in welcher auch er aufwachsen durfte. Die Lieder „Sophie“ und „Juliette“ mögen auffallen, sind es doch einfach Frauennamen. „Aber nein, ich hatte weder eine Freundin die Sophie heisst, noch eine, die Juliette heisst“, verteidigt er sich und lacht. „Sophie“ spricht von der Komplexität, seine Gefühle als Mann einer Frau gegenüber preiszugeben. Die Schwierigkeit, in einer Beziehung zu erzählen, was man fühlt oder eben nicht. Ein Problem, welches zu Verwicklungen führen kann, die schwierig wieder aufzulösen sind. „Juliette“ erzählt von der ersten Ferienliebe. „Und sind wir ehrlich, die hatte jeder und jede einmal, das können wir nicht abstreiten“, schmunzelt er.
Phil Merk, Gitarrist und Produzent von Baschi, hat Marco bei den Arrangements und den Aufnahmen geholfen. Angst, als Abklatsch von Baschi gehandelt zu werden hat er aber nicht: „Ich denke, wir machen sehr unterschiedliche Musik. Klar ist der Einfluss von Phil für Musikkenner zu hören, aber ich lege mehr Wert auf den Gesang und die Akustische Gitarre. Ich möchte meine Stimme in den Mittelpunkt stellen und das Rundherum echt und erdig halten“, erklärt er und fügt lachend an: „Und Baschi ist wahrscheinlich auch ein bisschen cooler als ich.“ Auch der Vergleich mit Adi Stern liegt nahe. Diesen bejaht Marco sogar. Das stimme sicherlich, sie hätten einen ähnlichen Stil. „Aber Adi kann also kein Lozärnerdüütsch“, fügt er schmunzelnd an. Live-Konzerte mag er sehr, wenn er seine Musik den Leuten eins zu eins rüberbringen kann. Und darauf freut er sich auch am meisten: „Ich will raus gehen, vor Leuten spielen, ihnen zeigen, wie Marco Kunz tönt.“ Aus diesem Grund habe er nun auch diese EP gemacht, um sie herausgeben zu können, in die Welt – um den Leuten ein Müsterli zu geben. Gluschtig mache, das ist ihm mehr als gelungen….