Musicstar IV – 8. Sendung: Michu ist raus
Text: Ko:L
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musicbild.li Jetzt hat’s den Rocker erwischt. Ein dritter Song in griffigem QL-Style war für das Schweizer Fernseh-Publikum wohl zu viel des Guten. Michu Stalder wurde in der 8. Sendung der 4. Musicstar-Staffel – unmittelbar vor dem Einzug ins Finale – auf die Comeback-Couch geschickt. Und weil neben ihm Freundin Florina ebenfalls im „Vorhof der Hölle“ Platz nehmen musste, machte Michu einen auf Gentleman und bat die drei Gschpändli, die Friendship-Tickets verteilen durften, seine Florina zurück zu holen. Er sei jetzt bereit, mit seiner Band United to be Famous die Welt zu rocken. „Ich habe bis heute noch genau gar nichts gehört von der Plattenfirma“, erklärt Michu nach der Show. „So gesehen bin ich völlig frei und kann rocken wo, wann und mit wem ich will!“ Zudem sei er im Gegensatz zu den anderen darauf angewiesen, mit der Musik – sprich: Konzerten – sein Einkommen bestreiten zu können. Deshalb geht’s bereits vor Mitte April los mit United to be Famous live, es folgen Gigs quer durch die ganze Deutschschweiz. Dass seine Musicstar-Teilnahme von Veranstaltern als Promotion genutzt werden könnte ist sich Michu bewusst. „Das ist zu erwarten – und das ist für mich ok. Wenn dank meiner Teilnahme hier Leute auf Utbf aufmerksam werden und uns cool finden, dann ist das grossartig. Aber ich bin überzeugt, es gibt viele, die werden bald realisieren, dass es bei uns noch etwas heftiger abgeht, als hier…“
Und sollte Florina, jetzt auch offiziell Michus Herzblatt, Musicstar gewinnen, so könnte sie immer noch Utbf als Vorband für ihren eigenen Act engagieren… „Genau, so machen wirs“, sagt sie nach der Show mit einem Lachen auf dem Gesicht – wohl wissend, dass sie eine strenge Woche vor sich hat. Nachdem sie mit einer Nummer von Avril Lavigne Publikum und Jury gleichermassen überzeugen konnte, will Sie im Finale jetzt endgültig mit ihren Lieblingen, den Dixie Chicks auftrumpfen. „Jetzt darf ich endlich singen, was ich will“, sagt sie und kündet an, „I’m not ready to make nice“ zu singen – jene Nummer, in der die Schwestern schonungslos aufzeigen, warum sie nach der Hexenjagd auf sie nicht einfach mirnichtsdirnichts zum Alltag übergehen können. „Ich kenne den Song schon lange und verbinde viele Erinnerungen damit“, sagt Flo und verspricht: „Chunnt scho guat!“
Glücklich war nach der Show auch Käthlä, die sich im Verlauf der gesamten Staffel nach und nach von der Geheim- zur tatsächlichen Favoritin auf den Sieg gemausert hat. Als einzige der vier Finalisten hat sie noch nie auf der Comeback-Couch Platz nehmen müssen. Mit einer sehr schlichten und intimen Interpretation des Soul-Klassikers „Ain’t no sunshine“ lieferte sie endgültig den Beweis, dass sie tatsächlich so facettenreich und vielseitig ist, wie sie ganz zu Beginn der Staffel angekündigt hatte. „Der Aufwand für die heutige Show war gross“, betont die Brienzerin gleichzeitig, „denn ich wollte eine eigene Version des Songs singen.“ Und mit einem Strahlen im Gesicht fügt sie an: „Offenbar ist mir das nun gelungen.“ Deshalb freue sie sich jetzt, noch mindestens einmal in der Show auftreten zu dürfen, sagt sie bescheiden, verrät aber auch: „Natürlich wäre es cool, das Ding hier gewinnen zu können…!“
Mit „Lady Marmelade“ meldet sich die spanischstämmige Powerfrau Raquel eindrücklich zurück. Zum dritten Mal kassierte sie von der Jury drei Zehner – und war nach der Show entsprechend happy: „Ich habs geschafft, ich bin nicht ersoffen“, flachste sie zufrieden. Dabei hatte sie es sich schwerer gemacht, als eigentlich nötig; anstatt der Originalversion sang sie die neue Version der Damen Pink, Aguilera, Mya und Lil’ Kim. „Das ist jene Version , die ich so richtig kenne“, sagt Raquel. „Mein Motto war, ‚Entweder klappts, oder es klappt nicht’ – zum Glück hats geklappt!“ Für nächsten Sonntag verspricht die feurige Spanierin, noch einmal alles zu geben. „Und wenn es nicht für einen Sieg reichen sollte, so hoffe ich trotzdem, dass vielleicht zwei, drei Leute dank Musicstar auf mich aufmerksam geworden sind.“
„Finale!!!“, freute sich Michael Lascar nach Showschluss ausgelassen. Er hatte von Jurorin Artemis mächtig auf die Kappe gekriegt; sie taxierte seinen kreolischen Akzent im Englischen Text als unbrauchbar. Gefragt, worum es denn seiner Meinung nach nun bei Musicstar gehe, erklärte er: „Heute wars wirklich eng; alle machten gute Auftritte. Wenn Artemis mich mal gut findet, dann aber mein Englisch kritisiert, soll sie das tun. Aber Entscheiden wird am Ende der Zuschauer daheim – Akzent hin oder her.“ Der Empfehlung von Mit-Jurorin Fabienne, Reggae zu singen, wird Michael im Finale indes nicht folgen: „Ich mag Reggae“, sagt er zwar, „aber mein Herz schlägt für Pop und Rock.“ Und deshalb habe er sich bei der Songauswahl fürs Finale für „Clocks“ von Coldplay und „I want to break free“ von Queen entschieden.