Sandra Wild aka Sun'dra – Go wild, Japan (Laser Paradise/K-Tel)

Das Timing von K-Tel hätte nicht besser sein können – oder nicht schlechter, je nach Sichtweise. Just in der Woche vor dem grossen Musicstar-Finale kündigte die Plattenfirma an, ein Album von Sandra Wild aka Sun'dra auf den Markt zu werfen. K-Tel machte damit bekannt, dass die Kronfavoritin auf den Musicstar-Titel 2007 zwischen 1999 und 2004 bereits drei Alben in Japan veröffentlicht hatte. Als Sonnenschein Sun'dra. „Sandra Wild – auch bekannt als Sun'dra – liess die 1999 abgeschlossenen Produktionsverträge mit der swissartists corp., USA, Ende 2004 auslaufen, um ihren eigenen musikalischen Weg zu gehen.“ Das schreibt das Label auf der Rückseite der nun veröffentlichten CD. „Dieses Album zeigt einen Querschnitt aus den drei Japan Veröffentlichungen, welche sich tausendfach verkauften auch in die Japan-HMV Top 10 Charts gelangten.“ Wenn sich Alben in der Schweiz „tausendfach“ verkaufen, gibt’s nicht höchstens Gold – sonst wäre wohl die Rede von „zehntausendfach“... Item – nun ist die Scheibe da und die Streitereien, ob Sandra nun alle verarscht habe oder nicht, können ihren Lauf nehmen. Fakt ist: „Go wild, Japan“ ist ein billiger Albumtitel. Fakt ist: Es werden tatsächlich ein paar Alben verkauft werden. Und Fakt ist auch: Es gibt zwei, drei Highlights auf „Go wild, Japan“ - etwa die beiden Duette mit Jaqueline Blouin sind echt eine Entdeckung wert - aber das stilistische Krausimausi in den 17 Tracks ist zu gross. Offensichtlich wurde über drei Alben versucht, die Nische für Sun'dra zu finden – möglicherweise erfolglos. Denn Sandra Wild sagt selber: „Ich war noch nie in Japan“. Damit erklärt sich möglicherweise auch, warum sich Sandra nicht so Recht mit dem Gedanken anfreunden konnte, wieder mit einer Plattenfirma zusammenzuarbeiten, die möglicherweise nicht die selben Vorstellungen eines Albums hat, wie Sandra selber...