Sixties Club - B-Day 5

Text: Ko:L
Bilder: www.snaplife.ch/trespass

Wenn die Sixties rufen, folgt das Wallis. Die Simplonhalle ausverkauft, die Temeparturen hoch, der Promillepegel steigend und die Partylaune gegeben - die fünfte Ausgagbe der B-Day Parties der besten Coverband der Schweiz - des Sixites Club - stand bereits vor dem Start unter einem guten Stern. Als Gäste hatten sich die Sixties dieses Jahr die 10 MusicStars und "einen grossen Schweizer Mundartkünstler" ausgesucht - wie bereits im Vorfeld durchsikerte sollte dieser Mundartkünstler niemand geringeres sein, als Florian ASTrein himself!

Im ersten Set kamen jedoch die MusicStars zum Zug. Für die routinierte Band waren die Auftritte der Youngstars keine grosse Herausforderung - interpretierten doch die TV-Sternchen fast alle Songs, welche die Sixties bereits als Standarts in ihrem Repertoire führen. Wenig erstaunlich und doch erschreckend waren jedoch die zum Teil immensen Qualitätsunterschiede in Sachen Auftritt und Performance der MusicStar Teilnehmer. Zum Glück glauben nur jene, die wacker für die TV-Show gevotet haben, dass es sich bei den zehn um die zehn grössten Schweizer Gesangstalente handelt.

Nach der Pause - und nach Mitternacht - gings dann mit Sixties-Power pur ab. Und tatsächlicht schaffte es Flöru Ast in die Simplonhalle. Aufgestellt, Energiegeladen und gewohnt keck war sein Auftritt - Astrein wickelte er das Publikum ein und liess den Saal kochen. Es war danach ein Leichtes für die Sixties, die Stimmung hoch zu halten - auch wenn der Abend noch lange werden sollte. Mit einer beeindruckenden Leichtigkeit rockten die sieben den Laden bis nach zwei Uhr morgens - obschon sie inklusive der Proben bereits seit dem Mittag - sprich zwischen 8 und 10 Stunden aus 12en - auf der Bühne gestanden waren.

Während Julien Ceccon bestechend tanzte, traf er kaum einen Ton. Rasta-Dominic interpetierte Bryan Adams´ Everything I do zwar stimmlich grossartig, jedoch mit den Emotionen und der Energie eines Duracell-Hasen, dem der Pfuus ausgegangen ist. Davide musste im Interview auf der Bühne eingestehen, dass er immer noch keinen Vertrag hat und lieferte mit einer flauen Version von Zuccheros "Baila" auch gleich die Begründung dafür und Lotti leierte einmal mehr "Ain´t no mountain" mit einer Farb- und Emotionslosigkeit runter, die schon fast als Affront bezeichnet werden dürfte. Clever ging Lokalmatadorin Salome die Sache an: Die heiklen Passagen in "What´s up?" umschiffte sie clever mit Druck und Tempo, so dass ihre stimmlichen Schwächen nicht zum Tragen kamen. Ihr Auftritt in Brig konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wallis keineswegs geschlossen hinter der kleinen Blonden steht.... Solide waren die Auftritte von Lara, Valentina und Claudia, und für Jesse wurde es peinlich als er "Make some noise!!!" in die Halle schrie - und Stille zurückhallte. Abräumer dieses ersten Sets war unbestrittenermassen Daniel "Kandelhammer"! "Rollin!", rockte er in gewohnt erdiger Manier und holte das Publikum mit cleveren Antworten auf seine Seite. Alles in allem war´s jedoch sympthomatisch, dass die Sixties Front-Crew das Publikum richtiggehend zu Zugaben der MusicStars vergewaltigten musste.