Myron kommen one step closer
Text: Ko:L
Bilder: Cover/myron.ch/myspace.com
80 Konzerte haben Chris Haffner und Manu Gut seit dem Release ihres Debuts „On air“ vor gut einem Jahr gespielt; ziemlich genau halbe halbe mit Band und im Duett. „Die Erfahrungen, die wir so sammeln konnten, haben uns bei der Umsetzung von 'One step closer' geholfen“, sagt Chris. „Wir haben uns noch besser kennen gelernt, sodass wir einander heute noch besser ergänzen.“ Nicht zuletzt deshalb hat das Pop-Duo aus Basel, das sein Debut gleich von null auf Platz 10 der Albumcharts geschickt hatte, bei den Arbeiten zum Zweitling „One step closer“ auch auf Bewährtes gesetzt. Erneut haben sie das Album weitest gehend allein eingespielt; bei den Programmings und Keys hat Produzent Fred Hermann in die Tasten gegriffen, die Bässe hat Tour-Bassist Marco Blöchlinger eingespielt. „Wir kennen uns beide sehr lange und wissen genau, wie der andere tickt“, erklärt Manu. „Indem wir im selben Team gearbeitet haben, wie letztes Jahr, konnten nahtlos dort anschliessen, wo wir aufgehört hatten.“
Tatsächlich schliesst „One step closer“ dort an, wo „On air“ aufgehört hat: Myrons lebt nach wie vor von Manu Guts ausdrucksstarker und vielfältiger Stimme und eingängigen Melodien, wie es sich für gute gemachten Mainstream-Pop gehört. Songs wie der Titeltrack oder „All this time“ wandeln haarscharf auf der Grenze, seicht zu werden – gleichzeitig schaffen es die beiden Basler aber, mit Nummern wie „From the inside“ oder „From the bottom of my heart“, sich einen leichten Touch Rock zu verpassen, ohne gestandene Fans – wenn es die nach nur einem Jahr überhaupt gibt – vor den Kopf zu stossen. Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis: Myron bleiben sich mit „One step closer“ treu und gehen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. „Indem du Freude an etwas hast und konsequent daran arbeitest, entwickelst du dich weiter, ohne es zu merken“, ist Chris überzeugt.
So sind Manu und Chris denn auch offen für das, was da noch kommen wird. „Ich bin in der Regel sehr selbstkritisch“, sagt Chris. „Dass wir damals auf Platz 10 in die Charts einsteigen würden, hätte ich nie gedacht!“ Aber eben: Myron konnten diesen Erfolg mit ihrem Debut verbuchen – und sind jetzt entsprechend gefordert. „Zu sagen, das lässt uns kalt, wäre gelogen“, gesteht Manu. „Dieser Druck ist da, die Plattenfirma wie die Leute wissen, dass das zweite Album fast wichtiger ist, als das erste. Aber beim Schreiben der Songs denkst du nicht daran. Da denkst du an eine geile Idee, die du für einen Song hast – aber hast keine Ahnung, ob andere das auch geil finden. So gesehen fängst du wie von vorne an.“ Immerhin: Myrons neue Ideen scheint nicht nur die Plattenfirma goutiert zu haben, sondern auch das Publikum. Die Single „One step closer“ chartet diese Woche direkt auf Platz neun!
Ein möglicher Grund für die Erfolgs-Kontiunität, die sich bei Myron abzeichnet, ist die Tatsache, dass sie bei der Produktion von „One step closer“ zumindest bei den Aufnahmen eben doch einen neuen Weg gegangen sind. „Das erste Album haben wir über eine lange Periode an Randzeiten im Studio aufnehmen können. Jetzt hatten wir die Möglichkeit, während sechs Wochen täglich konzentriert an den Songs zu arbeiten“, erklärt Manu. „Das war für uns ein unglaubliches Erlebnis, das wir vorher so nicht kannten!“ - „Kommt dazu, dass auch die Zusammenarbeit mit Fred enger wurde, wir uns besser kennen – und sich der Sound schliesslich auch so weiter entwickeln konnte“, fügt Chris an.
Auch wenn Manu sagt, er habe dank der intensiven Reiserei von Konzert zu Konzert die Schweiz im letzten Jahr von einer ganz neuen Seite kennen gelernt, - „Wir haben noch viel mehr schöne Orte, als ich gedacht hatte“ - blicken Myron weiterhin ins Ausland. Mit „Wonderful to me“ präsentieren die Jungs auf ihrem Zweitling ein Duett mit der Deutschen Chratstürmerin Jenniffer Kae. „Natürlich ist das Ausland ein Thema“, sagt Manu. „Aber konkret ist da noch gar nichts. Aber du weisst, wie's ist: Du kannst nicht Türen einrennen und glauben, da warte jemand auf die zwei Schweizer. Wenn sich Chancen ergeben, ist das cool – aber alles braucht seine Zeit. Vor einem Jahr hiess es auch, wir müssten ins Ausland. Aber ich glaube nicht, dass ich damals dafür bereit gewesen wäre.“