Pamela Mendez am Gurten: Ihr bisher grösster Auftritt
19.7.2011/Text: Nico, Bilder:
on-pictures.ch Pamela Mendez ist das zurückhaltende Mädchen von nebenan, das am diesjährigen Gurtenfestival ihren bisher grössten Auftritt spielen durfte. Schon vor dem Konzert hat sie uns Geständnisse gemacht.
Man könnte meinen, die junge Künstlerin Pamela Mendez sei aus einem Erdloch der Schweizer Musikszene entsprungen. Urplötzlich hört und liest man überall von ihr. Beim Interview wirkt die 23-jährige zurückhaltend und nervös, man könnte schon fast den Eindruck bekommen, dass sie mit dem Ganzen etwas überfordert ist. Doch bevor man diese Gedanken zu Ende denken kann, gibt Pamela auch schon schamlos zu, was es ihr bedeutet am Gurtenfestival auf der Waldbühne auftreten zu können: „Ich kann noch nicht genau sagen, was es mir bedeutet, es ist auf jeden Fall krass, dass es viele Leute hören werden, die mich noch nie zuvor gehört haben. Und ich glaube es ist eine grosse Möglichkeit für mich. Aber, wie ich mit dem umgehe und was es mit mir macht, ist eine Erfahrung, die ich noch nie gemacht habe und es überfordert mich auch ein Stück weit! “
Dass es nicht immer nur Sonnseiten hat, wenn eine Karriere so schnell Form annimmt, konnte man sich ja schon denken. Aber dass jemand so offen über seine Ängste spricht, ist nicht alltäglich. Und genau durch diese offene, freundliche und enorm natürliche Art überzeugt Pamela Mendez. Obwohl die Musikerin sonst lieber im kleinen Rahmen vor höchstens hundert spielt, hört man heraus, dass sie sich freut, ihr bisher grösstes Konzert auf dem Berner Hausberg spielen zu dürfen. Nun sind es einiges mehr als hundert Leute, die im Publikum stehen. Doch daran ist Pamela nicht ganz unschuldig. Auf ihrer Homepage hat sie wie folgt zum Kommen aufgefordert: „Ja. Also ich kann es noch gar nicht so recht glauben. Auf alle Fälle spielen wir übermorgen 16.7. um 17:15 auf der Waldbühne. Kommt doch vorbei, wenn ihr da seid. Wir können ja zusammen tanzen, oder?“ Doch was, wenn die Festivalbesucher ihr Tanzbein nicht schwingen wollen?! „Getanzt wird an meinen Konzerten relativ wenig, nur so bei einzelnen Songs. Aber viele Songs sind auch mehr zum zuhören, daher bin ich mich gewöhnt, dass eher nicht getanzt wird. Doch wenn sie anfangen mich mit irgendwelchen Dingen zu bewerfen, bin ich nicht vorbereitet darauf“, verrät die Brünette.
Wer könnte es schon wagen, dieser unschuldigen jungen Frau etwas Böses zu wollen. Bis vor ein paar Monaten wären der quirligen Sängerin mit zerzaustem Haar solche Gedanken nicht im Traum in den Sinn gekommen, denn da war sie „nur“ in ihrer eigenen Welt bekannt. Pamela Mendez lebte sehr in sich gekehrt und interessierte sich auch nicht gross für dass, was draussen geschah. „Ich glaube, vorher war ich einfach 'es Meitschi', welches studiert hat und sich zwar schon seine Gedanken über die Welt gemacht hat, aber es war halt in meiner Welt. Ich habe auch nicht wirklich Zeitung gelesen, ich habe mich eigentlich nicht so gegen aussen interessiert, wenn ich ehrlich bin. Das hat sich dadurch geändert, dass ich vor Leute trete und mit Leuten arbeite mit denen ich sonst nichts zu tun hätte. So interessiere ich mich viel mehr für alles, für die ganze Gesellschaft, ich lese viel mehr, ich bin viel offener.“, verrät sie.
Vielleicht liegt aber das eine oder andere Geheimnis auch in ihrer Kindheit verborgen: Pamela Mendez wuchs in einem strengen Internat auf, was auch der Grund ist, weshalb sie in Englisch singt und nicht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Denn auf dem Internat wurde nur Englisch gesprochen und als sie mit 15 Jahren ihren ersten Song schrieb, war für sie klar, dass dieser in Englisch daherkommen muss. Zukünftig möchte die Bernerin mehr Kollaborationen eingehen, will mehr noch mit Theater, Film oder Tanz arbeiten.