Nächtliche Jagd auf Nighthunter

Text/Bilder: Eve/Cover
"Wir spielen auch ganz bewusst die Stücke authentisch eins zu eins nach, dafür sind wir bekannt." Man (und Frau) muss nur die Augen schliessen und schon glaubt man, dass auf der Bühne Billy Idol sein "Rebell Yell" ins Mick schmettert oder Judas Priest den "Nightcrawler" zum Besten gibt. Wie kam es denn eigentlich dazu? In den 80er Jahren, als die Musik von AC/DC, Metallica und Judas Priest noch in den Discos lief, machten die Jungs von Nighthunter unabhängig voneinander Musik."Wir haben auch wieder aufgehört damit, aber die ganze Geschichte ist immer wach geblieben und irgendwann hat es dann eben diese Nighthunter gegeben, just for fun"
Und warum gerade Hardrock? "Das ist die Musik, die wir schon immer gehört haben, damit sind wir gross geworden. Wir haben nie etwas anderes gehört, keiner von uns, und dass haben wir jetzt umgesetzt und versuchen, es aufrecht zu erhalten." - "Wir spielen zwar nicht die Musik, die zur Zeit aktuell ist, aber unser Vorteil auf der Bühne ist, dass wir diese Musik leben. Sie kommt vom Herzen, nicht vom Kopf und ich denke, dass kommt bei einem Konzert auch zur Geltung."
Ob Led Zeppelin, Def Leppard oder AC/DC, Stücke wie "Black Dog", "2 Minutes", "Enter Sandman" und viele mehr, man spürt, dass die Jungs diese Musik gehört, gesehen und gelebt haben. Aber aufgepasst, Nighthunter hat auch ein eigenes Stück geschrieben, Titel: "Nighthunter". Und es soll nicht das einzige bleiben. Die Hardrocker wollen vermehrt auch eigene Melodien schreiben und fernes Ziel ist, eine ganze CD mit eigener Musik. Anfangs waren sie skeptisch, sie wollten keine eigenen Songs machen. Aber als sie mit ihrem "Nighthunter" den Prix Walo 2004 gewannen, hat sich ihre Meinung geändert, und als sogar der eine oder andere Produzent Interesse zeigte, entschieden sie, diese Chance zu nutzen. Nighthunter, ein chaotischer, wilder und liebenswerter Haufen mit viel Humor. "In so einer Band ist Konfliktbewältigung wichtig, im Prinzip sind wir eine Selbsthilfegruppe. Wir sitzen bei der Probe immer im Kreis und erzählen von unseren Problemen." Wers glaubt, wird selig. Jedenfalls war es ein Powerkonzert, monsterrockmässig, ungezügelt und wild, wie es sich gehört.
"Live`n`Löüd" habe ich sie erlebt, und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter. Eine nicht ganz alltägliche Coverband, die uns Iron Maiden, Saxxon, Metallica und weitere Monsters of Rock nach Oberhofen zum Rock am See mitgebracht haben. Sie standen mir vor ihrem Auftritt Rede und Antwort und hatten so einiges zu sagen: "Coverband muss man schon definieren, wir spielen nicht einfach Covers um die Leute zu befriedigen, wir prostituieren uns nicht. Wir spielen, was wir geil finden, es sind die Stücke, die wir selber gerne geschrieben hätten." Was es für die Fünf sicher nicht immer einfach macht.
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