One Sentence. Supervisor - More EP
9.4.2012; Text: Monthy, Bild: Cover
Manchmal reichen vier Songs locker aus. Zum Beispiel wenn man eine Debut-EP veröffentlicht und damit einfach mal aufzeigen will, dass man existiert, was man so macht und wer man ist. So dachten wohl auch die vier Aargauer Donat Kaufmann (git/keys/voc), Jonas Oster (git/voc), Andreas Hefti (bass/keys) und Dominik Meuter (drums/voc), als sie sich an ihr Vorstellungswerk machten. Immerhin aber zeigt der Name des Produzenten Frank Nicklaus (Heidi Happy, Urban Jr) schon mal auf, dass gewisse Ambitionen von vornherein vorhanden gewesen sein könnten. Im November 2011 war es dann so weit. Dass One Sentence. Supervisor seither im Radio zu hören sind und Titel à la "Album des Monats" ja gar, vom heimischen Kanal K zwar aber immerhin, zum "Album des Jahres" einheimsten, ist dann schon weit weniger normal. Viele gestandene Künstler wären froh um die Herzen, die OSS scheinbar einfach so zufliegen. Gründe dafür erhält man auf dem melodisch-progressiven Rock-Album einige geliefert. Da wäre einerseits der Klang zwischen klirrend modern und sentimental retro, wobei man letzeres fast schon erspüren muss. Man könnte es auch einen englischen Einschlag nennen - für mich ist es eher eine Ehrerbietung an das Erbe der vier grossen Pilzköpfe. Am deutlichsten drückt dieser Eindruck beim Clap-Beat in "She sings" durch. Höhen und Tiefen beziehen sich bei OSS insbesondere auf die oft hellen Gitarren und die kontrastierenden Bässe. One Sentence. Supervisor scheinen gleichzeitig forsch voran zu schreiten und dabei gefährlicherweise einen schmachtenden Blick zurück auf das Mädel am Strassenrand zu werfen. Na, wenn das mal gutgeht...