Pablopolar - Von Trash- zu Hero

14.7.2012/Text: Nico, Bilder: on-pictures.ch
Pablopolar auf der Gurten-Waldbühne
Ein Gurtenfestival ohne Regen ist leider die Ausnahme und so war es schon fast vorher abzusehen, dass auch dieses Jahr wieder in Pelerinen gefeiert wird. In diesem Sommer konnten sich die Wolken ihre Tränen schon am Freitag Abend, während des Waldbühnenkonzerts von Pablopolar, nicht mehr zurückhalten. Wir haben also die Schuldigen für dieses Jahr gefunden, doch mehr dazu später. Nach der nassen Angelegenheit treffe ich mich mit Sänger Manuel und Schlagzeuger Pablo im Trockenen zum Interview. Sofort merke ich den beiden an, dass ihnen das Wetter gar nichts ausgemacht hat. Im Gegenteil, die Jungs sind gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt. Sie amüsieren sich an meinem Aufnahmegerät. Es wird getestet, ob es lauter wird, wenn sie das Mikrofon ganz nahe an die Lippen halten und laut sprechen. Jungs an dieser Stelle muss ich euch enttäuschen. Nein, ich habe beim Hören des Tapes keinen Hörschaden erlitten :)
Pablopolar auf der Gurten-Waldbühne
Widmen wir uns dem eingentlichen Teil des Interviews, dem typischen Frage-Antwort-Spiel. Aber keine Sorge, wer Angst hat, es werde jetzt ernster, kennt Pablopolar noch nicht. Die Berner künden sich auf ihrer Homepage selbst als die Coldplay der Schweiz an, was ja doch eine äusserst gewagte Aussage ist. Doch sie selbst sehen das ganze nicht so eng: "Nein, also eigentlich ist es ein Gag. Es ist nicht ganz auf unserem Mist gewachsen. Irgendein Journalist hat einmal ganz am Anfang die Frage gestellt 'Sind das die neuen Coldplay?!' - und natürlich sind wir nicht die neuen Coldplay." Daher wurde diese Aussage als Running Gag aufgegriffen. Sie selbst hätten sich nicht an solche Vergleiche gewagt: "Wir sind irgendwelche 'Füdlifürz', die Musik machen", so die Aussage des Schlagzeugers. Ich werde dann dazu genötigt, sie doch auch während des Interviews immer wieder mit "Füdlifürz" anzusprechen, was mir erst nicht recht ist. Erst als ich merke, dass sich die beiden darüber tatsächlich amüsieren.
Pablopolar auf der Gurten-Waldbühne
Dank positivem Denken sind Pablopolar jetzt da, wo sie sind und unter anderem an Festivals wie diesem anzutreffen. Sie haben immer an sich und an ihre Musik geglaubt und diesen Glauben nie aufgegeben. "Es braucht unglaublich viel Zeit, du musst wirklich immer dran bleiben und eben den Glauben nicht verlieren.Zeit, mega viel Zeit..unglaublich viel Zeit...", erklärt Pablo seriös, während Manuel lacht und ihn hochnimmt: "Zeeeiiiiitt, so lange Zeit", fügt er spöttisch an und beide sind am Grinsen. Da sich ihr Bandraum im Herzen von Bern befindet, können sich die Bernergiele auch öfters spontan dort treffen. Alle Fans, die gerne einmal während einer Bandprobe reinschneien möchten, erklärt Pablo noch gerne ganz ausführlich, wo sich den der Bandraum genau befindet: "Also neben dem H&M rechts hat es so einen Eingang, Marktgasse 6 und 8, ich finde es recht lustig, dass der Eingang zwei Nummern hat. Da muss man rein und dann um die Ecke und mit dem Lift ins U3 fahren. Dann ganz hinten auf der linken Seite ist unser Bandraum. Mein Schlagzeug steht übrigens rechts vom Eingang." Die Band heisst also alle recht herzlich willkommen, doch einmal reinzuhören. Mädels, wenn ihr euch noch die Nägel machen möchtet, ist dies im selben Haus ebenfalls möglich und wer weiss, vielleicht trefft ihr da noch auf Bandmitglied Simon. Dieser ist da ab und an Gast...
Pablopolar auf der Gurten-Waldbühne
Ich gebe mein Bestes, um noch irgendwelche halbwegs ernsteren Themen anzuschlagen, aber selbst bei der Findung des Bandnamens gelingt mir dies nicht wirklich. Da der Schlagzeuger Pablo heisst, fällt die Ableitung des Bandnamens nicht allzu schwer. Aber warum nennt man seine Band nach dem Schlagzeuger, will ich wissen. Pablo selbst denkt, er hätte dies etwas gepusht, weil er fand, dass es als Name gut klinge. Der Sänger sieht dies etwas anders: "Wir anderen 3, die immer vorne stehen dürfen auf der Bühne,sind diejenigen, die den Fame abbekommen... - und er sitzt dort ganz hinten, hinter dem Schlagzeug und bekommt keinen Ruhm ab. Da haben wir gedacht...", Pablo hängt sich rüber und singt aus voller Kehle ein lalalalalal ins Mikro, sodass Manuel den Satz nicht mehr beenden kann. Aber ihr könnt auch ja vorstellen, was hätte folgen sollen. :) Der Zusatz Polar ist aus musikalischen Gründen entstanden. Zu den kühlen Klängen und dem nordischen Einschlag, passt dies natürlich wie die Faust aufs Auge.
Pablopolar auf der Gurten-Waldbühne
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