Pegasus - A place to be (Musikvertrieb)

Text: Monthy
Bild: Cover
Immer noch im Einkaufswägeli Platz: Pegasus-Sound-Kit
Der Name steht für die unglaubliche Leichtigkeit des Musikmachens. So mühelos wie das sagenumwobene griechische Pferd durch die Lüfte schwingt, bewegen sich auch Kapitän Noah Veragut und seine Crew auf der Tonleiter. Mit "A place to be" haben sich die seit Teenie-Alter hochgelobten Bieler Zeit gelassen für ihr Debut. Dies scheint sich nun zu rechnen, und nicht nur weil die Vorfreude jetzt einfach grösser ist. Pegasus haben es geschafft, ihren Retro-Charme von der Bühne ins Studio zu transportieren und glänzen deshalb auf ihrem ersten Longplayer mit einer Mischung aus der Melodieseligkeit der Beatles und der Libido von Marvin Gaye. Was 1996 mit Balalaika, Ukulele, zwei Raufbolden und einigen Beatles-Covers begann, hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem wahren Virus entwickelt. "Irgendwann haben wir alle die Schule oder die Lehre abgebrochen – wir MÜSSEN einfach Musik machen", erklärt Sänger Noah das Phänomen Pegasus. Der Instrumenten-Park wurde seither zwar ein bisschen modernisiert, auf dem Cover zu "A place to be" machen sich Veragut/Spahr/Spahni/Brenner aber dennoch einen Spass daraus, ihre ganze Ausrüstung in vier Einkaufswagen zu präsentieren. Dass Pegasus dann so an ihre Live-Auftrittsstätten pilgern, ist allerdings nur ein Gerücht. Der Gefahr, so sehr in die Musik verliebt zu sein, dass man sich darin verliert, begegnen Pegasus mit einem Songwriting, das für Aussenstehende reif erscheinen mag. Die Ex-Teenager, mittlerweile knapp über die 20er Grenze hinaus, verfügen allerdings über mehrere Jahre Erfahrung, haben sie doch schon mit 16 und nur als Beispiel den BeO-Rockpreis gewonnen. Die Geschichten spielen öfters mit Sein und Schein und tun dies manchmal so gut, dass man sich fast ein bisschen an "American Beauty" erinnert fühlt. So überrascht beispielsweise "You never get a second chance" mit dem Zusatz "to make a first impression" (also: "du kriegst nie eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu machen") und das im Titel noch etwas banale "Busy getting a job" entwickelt sich zur gesellschaftskritischen Auseinandersetzung Familie vs Berufsleben. Pegasus verstehen es dabei, ihre Botschaften so angenehm in den Hintergrund zu stellen, dass sie nicht penetrant wirken und zwingen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Schliesslich zählt bei den Bieler Jungs nur eines, wenn sie auf der Bühne stehen, nämlich die Musik. Und die ist geflissentlich so wichtig, dass sogar die holde Weiblichkeit dagegen nicht ankommt. Noah schmunzelt und lässt seine Musik sprechen: "Music is my Baby now"…
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