Original Reber, aber neu umgesetzt

Text/Bilder: Debi
Nach und nach füllt sich das «Beau-Rivage»-Foyer in Thun. Musiker, geladene Gäste und Organisierende – zwischen Garderobe, Stehtischchen und dem grossen Saal direkt dahinter werden die üblichen Begrüssungsrituale und -worte ausgetauscht. Spätestens seit dem Auftritt im «Benissimo» vom Samstagabend – Peter Reber, George, Dani Kandlbauer und Natacha – und den TV-Spots im Schweizer Fernsehen ist «ReberRock» Herr und Frau Schweizer ein Begriff. Bereits am Nachmittag startet das Musikprogramm querbeet: Ganze zwölf Bands und einzelne Reber-Interpreten aus der ganzen Schweiz erfreuten die illustre Gästeschar mit ihren Versionen von Songs des bekannten Liedermachers.
Peter Reber mit Natacha
Greco und seine Jungs von Bündnerflaisch
Einige Oberländer Vertreter, nebst «Solegx», liessen sich doch aufspüren und nach den Erfahrungen mit den Aufnahmen zu «ReberRock» befragen: «Es war sehr lehrreich», befand «Trybstoff»-Gitarrist Matthias Göpfert. «Wir haben in erster Linie an einem Song gearbeitet, der nicht in unsere Stilrichtung geht.» Die «Grüne Banane» klinge in der neuen Version doch mehr nach «Trybstoff». Die Struktur des Songs sei grundsätzlich dieselbe geblieben. «Es sind Texte, die einen berühren, das wird heute oft unterschätzt», huldigte Natacha auf der Bühne. «Für mich ist es eine grosse Freude, diese Songs zu singen.» Die beiden «Kinder der ersten Stunde» – beide starteten ihre Karrieren beim Zytglogge-Verlag – sangen denn auch von «Stürmischen Zeiten».
Im direkten Vergleich mit seinem berühmten Namensvetter, dem «MatterRock», schneidet «ReberRock» deutlich weniger rockig ab. Es sei «unwesentlich», dass viele der neu eingespielten Songs dem Prädikat «Rock» eigentlich nicht gerecht würden, findet Reber selbst. «Matter war schlicht Gitarre und Gesang», setzt Roger Lörtscher von «Solegx» zu einem Erklärungsversuch an. «Reber war bereits instrumentiert.» 25 weitere Bands, Sängerinnen und Sänger haben sich 30 der bekanntesten Lieder des Songwriters zur Brust genommen und auf eigene Art aufgenommen. «Hippigschpängschtli», «Jede bruucht sy Insel» oder «Vogel ohni Flügel» galt es, neu zu entdecken. Mit den berndeutschen Ausdrücken und mindestens ebenso deren Aussprache zu kämpfen hatten die Jungs von «BündnerflAisch». «Abverheit» und «ziibet», so flachsten die Bündner Bandmitglieder, hätten sie sich erst vorsprechen lassen müssen. Bedauerlich, dass wohl Mitglieder diverser beteiligter Oberländer Bands wohl den Weg zur Release-Party, nicht aber den Weg auf die Bühne gefunden hatten. Dies sei aus Termingründen nicht möglich gewesen, erklärte Monika Küenzi seitens des Zytglogge-Verlags.
Mirjia und Band
«E huufe Songs gfaue mer guet», fand Peter Reber selber. Während den Studiobesuchen und in Gesprächen mit den Künstlern habe er sich um 35 Jahre zurückversetzt gefühlt, «denn die Interpreten haben über die gleichen Sachen diskutiert, wie ich damals.» «ReberRock» habe Kontakte gefördert und Vorurteile abgebaut, «und darum gehts schliesslich in der Musik.»
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