Philipp Fankhauser spielt mit B.B. King
21.6.2011/Text: Ko:L, Bild: Promo, Claudine Howald
Riesen-Ehre für den Thuner Blues-Musiker Philipp Fankhauser. Claude Nobs, seines Zeichens Organisator des Montreux Jazz Festival und selber lebende Legende, hat ihn persönlich eingeladen, am 3. Juli in einem Jam zusammen mit B.B. King zu spielen. „Das ist eine ganz schöne Geschichte“, wird Fankhauser in einem Interview mit dem Thuner Tagblatt zitiert. Neulich habe er seinen Zug von Zürich nach Bern verpasst und sei deshalb noch einmal in seine Stamm-Bar gegangen, um sich einen Drink zu genehmigen.. „Plötzlich sprach mich jemand an und sagte, Claude Nobs, Organisator des Montreux Jazzfestival, wolle mich kennenlernen. Ich sagte ihm, das gehe in Ordnung, Nobs soll mich anrufen. Der andere antwortete, nein, nein, Nobs sitze nebenan.“ So sass Fankhauser ehe er sich’s versah am selben Tisch mit dem Montreux-Jazz-Macher. „Er veranstaltet jenes Musikfestival in der Schweiz, an dem alle Musiker, die mich in irgend einer Form beeinflusst haben, schon aufgetreten sind.“ Der Abend in Zürich zog sich hin, man lernte sich besser kennen – und Nobs lud Fankhauser zum Festival ein. „Er sagte, ich soll doch am 3. Juli ans Konzert von B.B. King kommen. Als ich sagte, ich käme gerne und wo ich die Tickets abholen könne, meinte Nobs: Nein, keine Tickets. Carlos Santana und ich organisieren eine Jamsession für B.B. King und Sie sollen dort spielen. Ich glaubte, ich breche zusammen...“
Der Auftritt in Montreux ist ein nächstes Highlight in der Karriere eines Mannes, der seinen Weg stets zielstrebig gegangen ist – und in der jüngst ein Höhepunkt den nächsten jagte. „Schon als ich 19-jährig war, wusste ich: Ich bin Bluesmusiker. Aber ich habe eigentlich nie davon geträumt, mit jemand anderem spielen zu dürfen“, sagt Fankhauser. „Ich fand es schon damals anmassend, einen bekannten Musiker zu fragen, ob ich mit ihm auf die Bühne stehen dürfe. Und ich hätte schlicht Angst gehabt, diese Stars anzusprechen.“ B.B. King und seine Band haben derweil immer einen besonderen Stellenwert für ihn gehabt, sagte Fankhauser dem Thuner Tagblatt: „Schon als ich die Checkerboard Bluesband zusammenstellte, sagte ich, dass eine Bluesband erst eine gute Bluesband ist, wenn sie klingt, wie die B.B. King Bluesband. Ich darf heute mit einer Band spielen, die nicht mehr um Welten von dieser Band entfernt ist. Aber es sind noch viele Stufen dazwischen.“ An den grossen Tag Anfang Juli mag Fankhauser derweil noch nicht zu fest denken. „Nun, noch ist nicht der 3. Juli“, sagt er, und betont: „Ich werde sicher nicht vor Ehrfurcht erstarren, sondern versuchen, das ganze so männlich wie möglich zu meistern. Seien wir ehrlich: B.B. King interessiert es wahrscheinlich nicht, ob ich auf der Bühne stehe oder nicht. Ich werde hochgehen, King grüssen und ihm sagen, es sei mir eine Ehre, mit ihm spielen zu dürfen – und dann das tun, was uns verbindet: Den Blues spielen.