Piggy lernt Laufen - Catwalking mit Modarta

Text: Piggy
Bilder: Eve
Piggy lernt Laufen - und dazu musste ich volle 29 Jahre alt werden! Zwar habe ich mich bis anhin mitnichten auf den Knien vorwärtsbewegt, doch wie Robert Lenz, Leiter des Modarta-Catwalking-Kurses, einleitend sagte: "Ihr seid jetzt die zweite Generation Frauen, denen es erlaubt ist, ohne Absätze zu gehen und das sieht man..." Richtig Gehen in diesen Schuhen mit - bei mir aufgrund meiner Grösse meist nicht allzu grossen - Stöckeln ist ja auch nicht einfach, aber es ging beim Lauf-Kurs meiner Lieblings-Künstleragentur noch um ein bisschen mehr. Grundschritte eines Models, Walking und Posing wie man heute sagt und nicht zuletzt um einen Nachmittag voll Spass und harter Arbeit zugleich.
Unter Roberts strengen Augen verbesserten wir Mädels und Jungs unser Auftreten. Die Boys machten übrigens fast ein Drittel aller Anwesenden aus und unterschieden sich in ihren Ambitionen nicht wesentlich von uns Girls. Die Neugier, ob Modeln etwas für sie sein könnte, trieb die meisten an diesem Samstagnachmittag in die Tanzhalle. Oft waren die Leute von Michele Bachmann, der Inhaberin der Künstleragentur, irgendwann irgendwo angesprochen worden. Somit war ich ein bisschen die Exotin in der Runde, war ich doch sozusagen von Monthy an diesen Kurs vermittelt worden und hatte nebst der Berichterstattung vor allem vor zu lernen, mich eleganter zu bewegen und zu laufen und zu stehen. Dies scheint nicht wichtig zu sein, aber wer so viel umherspringt und herumsteht wie die Reporterlady, weiss den Komfort der Details, die Robert Lenz im Gegensatz zu mir kennt, absolut zu schätzen. Seinen Anforderungen zu entsprechen, fiel mir keineswegs leicht und das lag nur zum Teil an meinen fehlenden Talenten...
Wenn Robert geht - egal ob in Männer- oder Frauenschuhen - scheint die Präsentation spielerisch, der Gang wirkt verspielt, die Augen sind unheimlich wach und die Gesichtsmuskeln locker, um in einem Moment zu lächeln und im anderen auf cool zu machen. Wenn Piggy geht, ist sie mit dem Ablauf des Ganzen (vor-zurück-vor und dann?) beschäftigt oder kämpft mit dem Körperfeeling. Auf jeden Fall bin ich auch viel zu nervös für das Schaulaufen zum Schluss. Die anderen machten sich besser oder "litten" mit mir. Ein Mädel hätte man glatt auf den Laufsteg in Paris stellen können. Das hat der Robert gesagt und sogar ich habe es gesehen. Die Kunst ist, sich spontan und natürlich zu bewegen, dabei aber genau zu wissen, wie was wirkt. Die Feinmotorik ist wirklich gefordert, damit alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und man dabei richtig geschmeidig wirkt.
Am Ende des Nachmittags hatte ich sehr viel gelernt und für schätzungsweise 4 von uns 12 Probe-Models liegt durchaus noch mehr drin. Klar, dass einige Stunden nicht das absolute Potential eines und einer jeden zu Tage fördern kann, doch wenn einmal das Interesse geweckt ist, kann das Modeln mit Modarta weitergehen. Supermodelkurs, Internet-Auftritt und Set-Card, erste Aufträge - wer weiss? Es empfiehlt sich jedenfalls abzuklären, ob man die Gabe für den Catwalk hat. Ich war dann doch irgendwie ganz froh, an diesem Abend im National wieder mit meinen journalistischen Talenten glänzen zu dürfen - bei Flöru Ast und Baschi...
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