The Chippendales im Kursaal, Bern
Text: Piggy
Bilder: MonthyChristo/Eve
Schon anlässlich Monthys Radiointerview vor der Show kann ich nur immer diese Muskelpakete beäugen. Nicht die Masse sondern vielmehr die Form dieser Körper macht an - jedenfalls mich und dem Gekreische während der Show nach zu urteilen auch noch ein paar andere. Der Kursaal jedenfalls ist ausverkauft. Eve darf gleich mit zwei Hunks aufs Foto und der Latin Lover mit klingendem Namen Juan De Angelo packt sogleich ihre Hand auf seinen Arsch. Meine Stunde schlägt bekanntlich wenig später und ich kann bestätigen, dass die Jungs wirklich keine Berührungsängste kennen. Dürfen sie auch nicht, denn die Show verlangt ihnen alles ab. Athletische Kampfsporteinlagen, laszive Tänze, Entertainment inklusive Singen und immer wieder rhythmische Bewegungen aus der Hüfte - das ganze mehrmals pro Woche und verbunden mit ewigem Reisestress! Das zehrt an den Adonis-Körpern, welche entsprechend gehegt und gepflegt werden müssen. Auch der blonde Billy Jeffrey, auf dem Foto unten rechts von Eve, bestätigt dass dieser Job nicht zu unterschätzen ist.
Zurück zu mir und damit auf die Bühne. Da mir eine gewisse Freiheit schon fast in die Wiege gelegt ist, geniesse ich, wie die geschickten und starken Hände meinen wehrlosen Körper streicheln. Wenn mir in einem Club aber einer so käme, würde ich ihm erstmal eine kleben und mir dann weitere Tritte überlegen. Diese Jungs aber dürfen so ziemlich alles - und dafür hätte ich auch bezahlt! Im Kursaal bin ich mit dieser Einstellung keineswegs alleine und dem Selbstverständnis der Chippendales nach gilt das überall, wo die Jungs Träume wahr machen. Wo sonst können Frauen mal so richtig aus sich herausgehen? Die natürliche Trennung, Frauen im Publikum - Männer auf der Bühne, tut bald ihre Wirkung. Wobei das Ausbleiben der Männer natürlich freiwillig ist. Die treffen sich wohl lieber zum Bier in der Stammbeiz!
"You are so well hung - du bist so gut bestückt", war - tschuldigung - wirklich das Einzige, was ich über die Lippen brachte... Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich nicht mehr dagegen wehren, selbst wenn ich es gewollt hätte. Auf einem Stuhl fixiert, die Hände als Vorsichtsmassnahme auf den Rücken gebunden und in nicht unangenehmer Weise von den Lenden meines ganz persönlichen Chippendales in Wallung gebracht, erfahre ich den schmalen Grat zwischen Lust und Frust am eigenen, zitternden Leib. Wie hatte es dazu kommen können? Piggy strapped - eine Erfahrung der dritten, ja manchmal sogar der vierten Art...
Was hingegen Erotik ist, zeigen die Chippendales ohne falsche Scham in ihrer Show und reizen die Girls und Ladies damit fast bis zur Ohnmacht. Wären Männer im Publikum, könnten sie sich ruhig den einen oder anderen Move abschauen, um damit mal - eher unwahrscheinlich - in der Disco oder - schon eher - zuhause zu glänzen. Ob dann die Reaktionen aber die gleichen wären, wird kaum je ein Mann erfahren. Ausser Monthy erzählt es ihnen am Radio. Es ist aber - unabhängig von deiner oder deines Partners Privatvorstellung und deren Qualität - schon nicht unerheblich dem Charrakter dieses Frauenabends zuzuschreiben, dass so hemmungslos gekreischt, so offensichtlich geschmachtet und so heiss geflirtet wird. Letzteres übrigens nach der Show im Club auch privat mit den Chippendale-Boyz und - nach Aussagen der Beaus auf der Bühne - vielleicht sogar mit Chancen. Das ist auch mir den Versuch wert - das heisst, wenn sie mich mal wieder losmachen würden...