PVP- Es geit (Soundservice)
20.5.2011/Text: Ko:L, Bild: Cover
Der Track „I hasse mini Fründin“ könnte aus der Feder von Züri West stammen und steht für Greis’ „grösser gewordenen Spielplatz“, wie er es in der Platz-Tageszeitung der Berner Rapper PVP formulierte. HipHop ist heute ein weites Feld und Pop-Appeal wird nicht mehr nur verschmäht. Und genau hier läuft die Berner Kür-Formation zur Höchstform auf. Poul Prügu, Phantwo, Krust und Greis geben sich gemeinsam nur die Ehre, wenn es Zeit und Muse wirklich erlauben – das zweite Album ist in einer mehr als zehnjährigen Bandgeschichte gewiss nicht berauschend. Dafür erhalten sich PVP den Ruf einer frischen Rap-Truppe. Und so finden auf „Es geit“ neben besagtem Song relaxte Tunes wie „Red nid“ ebenso Platz, wie hemmungslose Bouncer im Stil von „Diktator“ oder „Schnäu & dräckig“. Wobei „Bouncer“ nicht nur für eintönige Bass-Orgien steht, sondern durchaus mit filigranen Parts wie die neckische Gitarre in „Zivisolation“ aufwarten kann. Es ist eine Delikatesse, welche das Quartett unter der Anleitung von Chefkoch und Produzent Gere Stäuble (Züri West) angerichtet hat. Dem Nörgler sei trotz allem Genuss aber trotzdem Gehör geschenkt, wenn er moniert: Starke Platte – aber das Rad war schon vorher Rund und HipHop bleibt HipHop. Etwas Sozialkritik, etwas Szene-Bashing, etwas Selbstzweifel und etwas Representing waren noch immer geeignete Zutaten für eine gute Rap-Platte.