Bei QL geht alles schnell
Text: Nic
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musicbild.li Es war schnell klar, welche neue Assoziation der mittlerweile legendären Buchstaben „QL“ Stämpf und Pät zum Spitzenreiter erküren würden. Statt „kuul“ könnte es „Quickylieber“ heissen. Die weiteren Plätze belegten „Quadratlatschen“, „Querlovers“, „Quinzylueger“ und „Quicklunch“. „Bei uns geht alles schnell und wir machen nur kurze Konzerte von 90 Minuten“, meint Stämpf. „Ja genau“, ergänzt Pat, „exakt nach 90 Minuten wird der Strom abgestellt, egal bei welchem Lied. Sogar mitten in „Ewigi Liebi“ wird gnadenlos abgebrochen.“ „Ja, das ist krass, denn mit der ewigen Liebe eröffnen wir immer unsere Show“, witzelt Stämpf.
Angesprochen auf den Auftritt in Benissimo mit dem Trio Eugster, sprudelt es nur noch so aus den zwei Mündern. Pat fand es eine sehr lustige Erfahrung. Die bereits älteren Mannen seien ähnlich gross bzw. klein (alle ungefähr bei 1.65) und auch figurlich kaum zu unterscheiden („etwas in die Breite gewachsen“). „Die hatten Freude einmal etwas Anderes zu machen, eben mit uns aufzutreten und auch für uns war`s ne tolle Erfahrung“, fasst der QL-Sänger zusammen. Stämpf stimmt dem zu und ergänzt die Beobachtungen noch: “Die strahlen eine natürliche Fröhlichkeit aus, sind ganz glatte Buben und beherrschen ihr musikalisches Handwerk. Ausserdem haben wir uns gegenseitig respektvoll behandelt. “Alles in allem also ein gelungenes Projekt. Das Trio Eugster war jedoch nicht das einzige Highlight in Sachen Zusammenarbeit. Der Bündner Gimma ist auf dem neuen Album „Schw!izerchracher“ mit von der Partie – in der Crossover-Nummer „Bäng wie Gäng“. Toll wären laut QL noch einige gemeinsame Liveauftritte, um die Leute noch mehr begeistern zu können. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden! Und da waren ja auch noch die Schochbrüder, die mit der Hilfe des Unterstützungsongs „Gib meh“ der Bieler Punktruppe mehrere Siege bei der Snowboard-WM abstauben konnten, da sie laut eigener Aussage wegen Schneemangels nicht genug trainieren konnten.
QL machen also definitiv alt und jung glücklich! Die Scheiben der Chartstürmer verkaufen sich wie warme Weggli. „Das ist ein extrem geiles Gefühl“, schwärmt Pat mit den gelben Haaren. Ausserdem befänden sie sich am Anfang einer grossen Tournee mit höchstwahrscheinlich zahlreichem Publikum und dass sei das Grösste für einen Musiker.
Beim Songschreiben funktioniert die Band recht schweizerisch, denn es herrscht Demokratie. „Und das, obwohl wir total unpolitisch sind“, erklärt Pat. „Du kannst eine Band mit einer Ehe vergleichen, es herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Jedoch finden wir immer einen gleichen Nenner.“ Mich interessierte brennend wer denn der „Fuzzi“ sei, welcher auf dem neuen Album besungen wird – und die beiden „Quasiphilosophen“ hatten eine ausführliche Antwort für mich parat. Kurz zusammengefasst: „Fuzzis“ gibt es ganz viele auf dieser Welt. Ausserdem ist der Ausdruck ein netter „Schlämperlig“, denn QL betiteln sich untereinander ebenfalls so. „Fuzzi“ kann mit „Lappi“, „Blöde Siech“ oder „Löl“ übersetzt werden.
Nachdem Stämpf seinen Kamm gestellt und Pat sein Geschäft auf dem stillen Örtchen erledigt hatte, ging es zusammen mit Tosi und Sägi ab auf die Bühne an der Snowbeachparty an der Metsch. Das Konzert war eine richtige Hüttenzaubersause. Wie durch ein imaginäres Kommando streckte das Publikum die Hände in die Höhe, als die Vier ihren Gig eröffneten. Jeder Skifahrer wäre glatt neidisch geworden, so bretterte die Band über die Bühne. Die Holzhütte fing fast Feuer und draussen schmolz der restliche Schnee weg. Die johlende Menschenmenge liess sich so richtig gehen und das Motto sollte wohl heissen: „Moshen und Pogen bis der Arzt kommt“! Mit „Merci, ihr sied geili Sieche“, bedankten sich die Punker bei ihren Fans und entliessen sie in die anschliessende Party, welche bis in die Morgenstunden andauerte. QL liessen es sich aber nicht nehmen kräftig mitzufeiern und das eine oder andere Autogramm zu schreiben.