Rickenbacher – Geteilte Träume sind doppelte Träume

Text: Mel
Bilder: Piggy

„Ja, es war ein sehr intensives Jahr“, meint Nori Rickenbacher auf die Frage, was denn seit dem letzten Treffen mit Trespass am Openair Hoch Ybrig 2006 so alles gelaufen sei. „ Wir waren ja gerade nach oder auch schon während dem Hoch Ybrig im Studio, und das war eine sehr, sehr anstrengende aber auch schöne Zeit“, berichtet der Singer/Songwriter. Dann seien die ganzen Konzertvorbereitungen dazugekommen und seit das neue Album im März erschienen ist, seien sie eh nur noch unterwegs. „Jetzt ist wirklich der schöne Teil, wo du’s so richtig geniessen kannst“, schwärmt Rickenbacher und meint, dass all die Konzerte der Lohn seien für die harte Arbeit. „Es ist einfach nur wunderschön“.

Wunderschön und wohlverdient ist auch seine neue Platte „Share my Dreams“. Ich fragte ihn, aus welchem Grund er denn genau diesen Titel gewählt habe, in der Erwartung so etwas wie eine Liebeserklärung an eine unbekannte Person zu hören. Doch weit gefehlt: „ Ich habe ehrlich gesagt sehr lange studiert, wie die CD heissen soll“, gibt der 33-jährige zu. "Share my Dreams" habe ihm ganz gut gefallen und er denke, dass er mit dieser Platte seine Träume mit dem Publikum teilen könne. „Jeder, der diese Scheibe kauft, hat ein Stückchen meiner Träume und das finde ich noch ganz passend“, beendet er die Erklärung.

Und dass er seine Träume mit dem Publikum teilen will, das merkt man von der ersten Sekunde an, wenn der Innerschweizer die Saiten seiner Gitarre erklingen lässt. Mit einem riesigen Smile packt er seine vor allem weiblichen Zuhörer und strahlt dabei mit Interlaken’s Sonne um die Wette. Und wenn Nori dann noch sein Jembe hervorholt und mit dem Drummer mal so richtig Gas gibt, dann verzeihen ihm seine Fans sogar, dass sämtliche Tonträger zu Hause liegen geblieben sind.

„Weil ich ja ursprünglich Schlagzeuger bin, wollte ich es unbedingt ausnützen, zwei Drummer in einer Band zu haben“, antwortet Rickenbacher auf die Frage, wieso er in seiner Musik gerade ein Jembe einsetze. „Der Idealfall wäre natürlich, wenn wir zwei Schlagzeuge auf der Bühne hätten“, schwärmt das Rhythmus-Talent, „aber das wäre ein viel zu grosser Aufwand.“ Deshalb habe er sich für das Jembe entschieden. „ Es ist speziell, du kannst damit bestimmte Akzente setzten und obendrein vermittelt es ein wenig ein 'Sommerfeeling'“

Nori Rickenbacher ist aber nicht nur Sänger und begnadeter Jembe- und Schlagzeugspieler – nein der Innerschweizer beherrscht es genau so, seine Gefühle in seine Musik zu verpacken. Dass er beim Schreiben von neuen Songs vor allem auf Spontaneität setzt, erstaunt daher kaum. „Also ich kann jetzt nicht einfach an einen Tisch sitzen und sagen, so jetzt mache ich einen Song“. Wenn es klappe, dann klappe es und sonst sei halt nicht der richtige Zeitpunkt dafür. „Wichtig dabei ist, dass man es sofort festhält und dann irgendwann auch fertig macht“. Ausserdem habe auch jeder Songwriter seinen eigenen Stil und ihm passe der Seinige eben besonders gut.