The Rambling Wheels: Internationaler Rock'n'roll aus dem Welschland
Das hier eine Band aus Neuchatel auf der Bühne steht, ist eigentlich nicht zu erkennen. Engländer, würde man sagen. Doch die französischen Ansagen verraten es, The rambling wheels sind welsch. Gesungen wird, wen erstaunt es, Englisch. Denn die Band will gross heraus. "Mit Englisch ist viel mehr zu erreichen", meint Dr. Wheels. Viel ist schon erreicht. Mycokemusic Soundcheck 2008 abgeräumt, Caprices Festival 2005 und Mont-Soleil 2004 gewonnen, und dann kam noch die Tour als Support der Lovebugs. Unheimlich viel hätten sie davon profitiert, meint Fuzzy O'Bron, der Schlagzeuger der Band, im Interview. Es sei interessant und lehrreich, zu sehen, wie eine Band wie die Lovebugs funktioniere. Wie in einer grossen Familie haben sie sich gefühlt, begonnen bei der Band bis über die Techniker bis zum Organisationstab. Alle ziehen am selben Seil in dieselbe Richtung.
Das war eine grosse Chance für Einblicke in das Profibusiness und um zu lernen, wie man es machen muss. Dann kam die neue Rambling Wheels-CD "Furry Tales" anfangs Oktober, mit der sie jetzt auf Tour sind. Etwa 160 Konzerte sind es bis jetzt, doch Routine kehre keine ein. "Wir sind immer noch nervös wie beim ersten mal", sagt Dr. Wheels, der Kopf der Band. "Das ist auch gut so. Wir mögen den Druck und die Energie vor einem Konzert, dieser spornt uns an, immer unser Bestes zu geben." Und dies tun sie. Denn wenn das Trio auf die Bühne kommt und seinen ersten Song daherkrachen lässt, zeigt sich sofort: Diese Band hat Format.
Mit Masken ihres CD Cover-Tieres, einer Nacktkatze, auf dem Gesicht, performen sie ihren ersten Song. Die Performance ist ein wichtiger Teil der Band. Alle Drei tragen das selbe Outfit, von Kopf bis Fuss. Die Idee ist ihnen bei einem Besuch in einem Secondhand-Laden in den Sinn gekommen, das Outfit wird ungefähr alle sechs Monate gewechselt. Die Nacktkatze zieht sich wie ein roter Faden durch das Bühnenbild, vom Hintergrundbanner bis zum Frontbild der Bassdrum.
Alles um die Musik herum ist sehr professionell organisiert. Doch auch die Liveauftritte kommen absolut durchdacht daher. "Es ist ein grosser Unterschied, ob man alle vier Wochen ein Konzert gibt oder 15 Konzerte in kurzer Zeit, weiss Mr. Wheels. "Man kann schnell reagieren, es gibt Routine und man bemerkt sofort was funktioniert und was nicht." Das ehemalige Cover-Quartett hat sich zum Trio mit Eigenkompositionen verwandelt.
"Im Trio ist es besser zu spielen", meint Dr. Wheels, "und beim Songwritig kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren, die Songs werden direkter und kompakter…" - "Und man hat mehr Platz auf der Bühne", fügt Fuzzy O'Bron hinzu. Dieser Platz wird auch genutzt, und schon nach dem zweiten Song hat die Band das Publikum im Griff und voll auf ihrer Seite. Nach der Tour will sich die Band sechs Monate Zeit nehmen, um im September nächsten Jahres die neue CD zu präsentieren. Doch vorher möchten die Rambling Wheels die Sommeropenairs rocken. Bei einer Band, die mit einer so grossen Spielfreude auftritt und ihre Musik so lebt wie die Rambling Wheels sollte dies eigentlich kein Problem sein.