Sad - Play (Nation Music)
Text: Monthy
Bild: Cover
Er ist eine gestandene Persönlichkeit im Schweizer Hiphop. Allerdings einer von denen, die üblicherweise zwei, drei Meter links oder rechts vom Rampenlicht stehen und dafür besorgt sind, den Soundteppich für die Show auszulegen. Deshalb gibt Sad sein Debut erst jetzt, wo er kaum mehr aus der Szene wegzudenken ist. Bei der Umsetzung seines Projekts stellte sich Sad ein hauptsächliches Problem: Er kann nicht singen und nicht rappen! Also hat er sich nun von denen helfen lassen, die normalerweise von ihm supportet werden. Greis, Baze, Stress, Seven... - die Elite der Schweizer Verbalistik findet sich so auf "Play" zum Stelldichein der Szene wieder. Zugezogen hat der Mann mit dem "traurigen" Namen ausserdem Ikonen aus ganz anderen musikalischen Bereichen. Feature-King Chris Wicky (Favez) lässt sich etwa auf den Berner ein, The Delilahs treiben's mit Greis und bei einer Kombination à la Philipp Fankhauser/Baze kommt das Konzept extrem erfrischend zum Tragen. Unter den Interpreten hält Taktmeister Sad den Stock gut merklich in der Hand. Orchestraler Soul mischt sich mit Rock, Funk verbindet sich mit Jungle oder Blues mit Hiphop. Der einzige wirkliche Kritikpunkt an "Play" ist, dass das Gesicht der Scherbe durch die verschiedenen Stimmen stark ändert und trotz dem verbindnenden Element des Sad-schen Stils ein bisschen den Eindruck eines Sammelsuriums macht. Hört sich an wie ein Sampler...