Nicht krank: SARZ

Text: Ko:L
Bilder: musicbild.li
S.A.R.Z im Talk
Um es gleich vornweg zu nehmen: Yanick – Vögi – ist kein expliziter Fan von AC/DC-Frontmann. Das Berret trägt er, „weils einfach irgendwie blöd aussehen muss“, sagt der Frontmann von S.A.R.Z. Aber zum Sound der australischen Hardrock-Dinos hat er durchaus eine Bezug. „AC/DC ist Kult. Sie sind eine der ersten Bands, die in diesem Sound etwas bewirkt haben.“ Sie selber, sagt Yanick, stehen aber eher auf Cockrock. „Mötley Crüe, Aerosmith aber auch neuere Bands wie Nickelback oder Alter Bridge gehören ganz klar zu unseren Einflüssen“, fügt Gitarrist Thiis. Entsprechend wirkt der Sound der vier Zentralschweizer in der Zeitachse eher rückwärts als vorwärts orientiert. Straighter Hardrock gepaart mit bluesigen Keys und Yanicks markanter Stimme – das sorgt für gute Stimmung. „Das Problem ist, dass man von den guten Bands derzeit einfach zu wenig hört“, versucht Thiis den vermeintlichen musikalischen Schritt in die Vergangenheit zu relativieren. Yanick fügt an, „wir finden den Rock, der aus den 80ern kommt definitiv geil. Aber Aerosmith locken auch heute noch zehntausende von Zuschauern an und Blackstone Cherry ist eine junge Band aus den Staaten, die sehr geil ist.“
S.A.R.Z live am Openair Hochybrig 2008
Entstanden ist der kraftvolle Rock-Vierer aus dem klassischen „Konflikt“ zwischen HipHoppern und Rockern an einer Schule am Zürichsee. „Es gab bei uns immer die HipHop-Gruppe und die AC/DC-Gruppe an der Schule. Wir fingen an mit DC, dann kamen die Guns'n'Roses und Mötley Crüe“, erinnert sich Thiis. Und Yanick stellt fest: „House und HipHop ist in der Schweiz, Deutschland und Österreich vielleicht gross. Aber in den USA beschränkt sich diese Szene vielleicht gereade auf New York. Detroit – mit Kid Rock – ist eine Rockstadt. Und wir nehmen unsere Einflüsse einfach von dort. So gesehen sind wir vielleicht im falschen Land mit unserem Sound...“ Immerhin: S.A.R.Z haben sich jüngst im Kanton Schwyz einen beachtlichen Status unter den Nachwuchsbands erarbeitet, letztes Jahr gewannen sie den BandsXsz-Contest. „Im Kanton Schwyz läufts tatsächlich gut“, sagt Yanick, „und wir kommen jetzt mehr und mehr auch zu Konzerten ausserhalb des Kantons, etwa im Bündnerland oder in der Stadt Zürich.“
S.A.R.Z im Talk
Nun soll mit der Produktion eines Debutalbums der nächste Schritt gemacht werden. Zuerst gibts eine 2-Track Single, im Herbst gehen S.A.R.Z dann an die Arbeit für ein Fulllength-Album. „Die Single machen wir, dass wir was in der Hand haben, währenddem ich in den nächsten Monaten im Ausland bin“, erklärt Yanick. Primär sei die Single an Business-Kontakte gerichtet, erklärt Thiis. „Dem Publikum geben wir die Singles günstig ab.“ Das bevorstehende Album darf so gesehen auch wie ein Bund fürs Leben angesehen werden. S.A.R.Z hatten schon einmal eine Trennung hinter sich und wollen nun definitiv den nächsten Schritt machen. „Das mit dem Split wird vielleicht etwas überbewertet. Wir waren als Schülerband zusammen, zogen das Ding damals aber nicht durch“, blickt Yanick zurück. „Dann fanden wir uns wieder und es passte genial – menschlich und musikalisch.“ Das gemeinsame Ziel der Jungs ist denn auch klar: „Mit 30 wollen es entweder geschafft haben oder uns wenigstens nicht vorwerfen müssen, dass wirs nicht versucht haben.“
S.A.R.Z live am Openair Hochybrig 2008
S.A.R.Z steht übrigens für nichts Besonderes: „Wir sassen in einer Beiz beisammen und mussten in zwei Tagen einen Band-Namen haben. Die S.A.R.S-Seuche war damals gerade aktuell und wir fanden, OK, machen wir. Aber das letzte S tauschten wir aus – damits nicht zu augenfällig wird“, erklärt Gitarrist Thiis. „Chranki Sieche“ seien sie aber nicht, betonen die beiden Jungs im Talk am Hochybrig. „Wir fanden den Namen damals cool – und irgendwann kannst du ihn halt nicht mehr ändern“, doppelt der Frontmann nach.
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