Scream – H.A.L.L.O

Text: Ko:L
Bild: Cover
CD-Cover: Scream - H.A.L.L.O
1. D'Sunne het gschune wo du bisch gange
Die Ansage zum Auftakt des neuen Scream-Albums ist trotz Sonnenschein keine wirklich schön-erwärmende. Aber Song und Inhalt zeigen, was die Ohren in den bevorstehenden 38 Minuten erwartet: Freche, frische und fadengrade Ehrlichkeit.
2. Bruchpilot
War Scream-Sänger Häni auf dem letzten Album wenn auch „Fahrlässig“, so doch fest am Boden, hebt er jetzt als „Bruchpilot“ ab. Mit viel Wortwitz und einer süffigen Midtempo-Nummer werden Träume und Schäume betrachtet.
3. Was wäri wenn?
Oha – das sind fragen, die man eigentlich nie hören möchte: „Wärisch du genau eso zu ihm?“ Und trotzdem: Manchmal muss es sein, sie zu stellen. Scream gehen das Thema unverkrampft an – ohne Gefahr zu laufen, lüpfig zu werden.
5. Liebeslieder
Wow – jetzt aber. 1, 2, 3, los, da rumpelts, da bretters, da rockts. Scream gehen weiter ihren Weg hin zu direktem, aufs wesentliche reduzierten Retro-Rock. Logisch, dass „Liebeslieder“ in einem solchen Gewand eher eine Abrechnung, denn eine Ode sind.
6. Hinger ihem Rügge
„Aui rede hinger ihrem Rügge über die wo nid gad hie si“, stellt Frontmann Häni fest. Keine schöne aber leider trotzdem eine Wahrheit. Schräg und mit Augenzwinkern werden sie auf die Schippe genommen, und nach Highspeed zuvor gibts Zeit zum verschnaufen.
7. Fertig
Noch ein Tabu, das man eigentlich nicht anspricht. Oben an der Brücke stehen, runterblicken und fragen, ob bei fertig wirklich fertig. Fast bizarr mutet an, dass diese flotte Uptempo-Nummer einen der eingängigsten Refrains auf dem Album hat.
9. Stummfilm
Wer kennt sie nicht, diese Quasselstrippen und Profilierungsneurotiker, die einfach nicht zum schweigen zu bringen sind. Ab in den Stummfilm mit ihnen, sagen Scream. Das Rennen ist definitiv lanciert, Scream haben in der zweiten Album-Hälfte das Tempo defintiv erhöht.
10. Charmant
Und wieder wirds richtig indy – und ein Lick, das definitiv Gedanken an Züris alten Hanspeter aufkommen lässt. Derweil rechnen Scream ab; mit all jenen, die wahnsinnig tolerant und offen für alles sind – und trotzdem immer sämtliche Ecken und Kanten abrunden wollen müssen.
11. Willy
Scream lassen sich nicht in die Karten blicken: Ist diese scheinbar wutentbrannte Nummer eine Abrechnung mit dem knorrigen Hauswart – oder haben sie Verständnis für das arme Schwein mit dem Drecksjob? Auf jeden Fall hat „Willy“ sich schon zum echten Live-Knaller gemausert!
12. Wenn d'Melancholie erblindet
Es gibt sie, diese grauen Tage scheinbar ohne Ausblick. Aber sie gehen vorbei. Klare Ansage, in schlichtem musikalischen Kleid. Scream nehmen Gas weg – um fürs Finale bereit zu sein.
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