Sixties Club - Best of ten years
Text: MonthyChristo
Bilder: Sixties Club
Es mutet vielleicht eher komisch an, eine Cover-CD zu kritisieren. Wer jedoch ins zusammengefasste Sixties-Club-Repertoire reinhört, wird der Band schnell eine grosse Eigenständigkeit zusprechen. Der Stil der "Sechziger" ist sehr gradlinig und drückt sich auch in der Songauswahl aus - Chartbreaker und Ohrwürmer von den Sechzigern bis heute. Sixties Club verbinden die etwas ältere mit der etwas jüngeren Party-Generation durch Songs wie "Johny B. Goode", "Sweet Home Alabama" und "Proud Mary" oder "Hedonism" und "What´s up". Das Ganze kommt allerdings keineswegs angestaubt daher, sondern im glitzernden Funk/Soul-Kostüm. In der heutigen Zeit, wo fast nur noch verwässerte R´n´Bs produziert werden, sind die Sixties erfrischend und zugleich nostalgisch, klassisch und modern
Ganz besonders reizvoll ist eine Live-Performance der Oberwallisser - eine Disco-Night mit Live-Band sozusagen. Davon spielen Roman Pfamatter, welcher übrigens auch fürs Musikprogramm am OpenAir Gampel verantwortlich ist, und seine momentan sechs Troubadouren so an die fünfzig verteilt durchs Jahr. Unter anderem haben Sixties Club in den zehn Jahren ihrer Existenz am OpenAir Gampel, am Montreux Jazz Festival, an der Expo an unzähligen Pubfestivals aber auch an Firmenanlässen (Adecco, Phillip Morris, SAP...) für Stimmung gesorgt - und glaubt ruhig einem "Heim"weh-Wallisser: Die können feiern!
"The best of ten years" ist ein Zusammenschnitt der ersten vier Alben "Live", "Oldies and Babies", "70s Dance Party" und "Live 2"; Dazu bieten Sixties Club vier zusätzliche Songs sowie 3 Videos, live Mitschnitte der "Birthday Party 2" in der Simplonhalle Brig. Genau solche Specials sind es, die der Band den Titel "erfolgreichste Pop/Rock-Cover- und Party-Band der Schweiz" eingetragen haben - Sixties Club spielen zu hundert Prozent fürs Publikum und werden dafür entsprechend geliebt. Eine Cover-Band wird oft an ihren Sänger/innen gemessen. Schliesslich ist die Stimme das individuellste und identitätsstiftendste Element einer Band. Die Sixties stellen gleich drei Mikrofonkünstler/innen auf die Bühne, nämlich die Ladies Petra Minnig und Andrea Zenklusen sowie Gentleman Marcel Mäder. Damit ist gewährleistet, dass verschiedene Stile gesungen werden können, was dem Sound quer durchs Repertoire eine enorme Authentizität verleiht. Dabei wollen wir aber nicht vergessen, dass dies auch Verdienst von Gitarre (Mario Audi), Bass (Roland Sumi), Keys (Ralf Schnidrig) und Drums (Roman Pfamatter) ist, welche die teils etwas verstaubten Originale mit viel Pep zeitgemäss darbringen. In einer paradoxen Welt, wo zwar jeder Covers spielt, aber niemand mehr dazu stehen kann, ist es wirklich erfreulich, wie natürlich Sixties Club an das Thema herangehen. "We are family - I´ve got all the sixties with me!"