Skansis - Take your chance (Escape music)

Es ist ein Luxusproblem im Schweizer Hardrock - der Spielplatz ist längst überfüllt! Und wenn du das neue Kind bist - dann schmeiss mal einen Steve Lee von der Rutschbahn oder einen Mark Fox vom "Riitigampfi"... So oder ähnlich präsentiert sich die Lage für Skansis nach Release ihres vielversprechenden Debuts. Es vereinigt die Hingabe und das Songwriting von Gotthard, den Druck und die Stimme von Shakra mit der Melancholie von The Rasmus. Was hier jetzt so gut tönt, ist es auch tatsächlich. Und die ideologische Anbindung an Shakra kommt auch nicht von ungefähr. Gemischt wurde das Album nämlich von deren Gitarristen Thom Blunier, den unter anderem auch die Herkunft mit Skansis verbindet - Apellation Origine Controlé: Emmentaler... Wohl eher zufällig, beziehungsweise in den Anlagen des Sängers begründet ist die stimmliche Ähnlichkeit von Sänger Reto Reist und Mark Fox. Skansis können (und wollen) aber eine gewisse Bewunderung für die momentan angesagteste Schweizer Rockband gar nicht verhehlen. Es würde jedenfalls verwundern, wenn die Bandmitglieder von Skansis in corpore weniger als 2 komplette Shakra-Discographien auf sich vereinigten. Und wenn man sich schon für ein Fahrwasser entscheiden muss, dann doch für das richtige. Sicher hätten die Newcomer auch nichts dagegen, den Weg ihrer Vorbilder zu gehen - stehen doch Shakra Millimeter vor dem internationalen Durchbruch und zelebrieren auch Metal zwischen Tradition und Moderne. Einziger Kritikpunkt ist eigentlich, dass man aufpasen sollte, die Songs nicht zu cool präsentieren zu wollen. Sie sind wirklich gut genug und müssen nicht noch mit dem gewissen Extra performt werden. Sonst gerät man schnell in den Bereich "aufgesetzt". Und ja, das betrifft hauptsächlich den Sänger... Wer nun glaubt, Skansis könnten eh nur gut abkupfern, für den haben die jungen Berner noch ein kleines Augenzwinkern im letzten Song platziert. Der heisst zwar "Lay your hands on me" - hat aber gar nichts mit Bon Jovi zu tun...