Abtrünnig? Slam & Howie and the reserve men - Renegade
9.5.2011/Text: Kaa, Bilder:Promo
Renegade, auf Deutsch abtrünnig. Der Titel des neuen, vierten Albums von Slam & Howie und the reserve Man. Ein Titel der wie die Faust aufs Auge passt. Abtrünnig ist an diesem Album überhaupt gar nichts. Die Erklärung dafür umso logischer: Es musste irgendetwas mit der Westernsprache zu tun haben, das Cover hat bereits bestanden und es musste ein passender Name gesucht werden - erzählt mir Lt. Slam ruhig und gelassen. „Alle haben mitgedacht, sogar der Grafiker, das war eine richtig grosse Geschichte“, sagt er und die Ruhe löst sich langsam aber sicher auf. Der, den entscheidenden Vorschlag gemacht hat, war schlussendlich der Gitarrist. „Er brachte dieses Wort, es war stark, es passte, es war das was wir wollen“, sagt Slam und es ist vorüber mit der Ruhe.
Die Diskussion über das neue Album beginnt. Über ein Album, welches zum ersten Mal keine Covers enthält, eine Neuerung in der Geschichte von Slam & Howie und the reserve Man. Renegade, ein kurzer, prägnanter Titel der zur Band passt. Irgendwie seien alle ihre bisherigen CD-Titel mehr auf der negativen Seite des Lebens gestanden, das passe zu ihnen, es passe zu ihrer Schiene, erklärt der Leutnant. Es ist das vierte Album aus den Reihen von Slam und Howie, und tönt irgendwie anders. Differenzierter, klarer und tiefgründiger als sonst. Dies sei aber nicht nur gewollt gewesen, erklärt er: „Man kann sowas gar nicht wollen, es passiert einfach. Wir haben uns dieses Mal schlicht und einfach keine Grenzen gesetzt. Gar keine“, erklärt der Sänger der Band. Diese Scheibe wurde nicht gemacht, um das Repertoire zu füllen oder Löcher zu stopfen. Es wurde gemacht, weil die Jungs Freude am Musikmachen haben, weil sie lieben, was sie tun. Und das merkt man. „Renegade“ ist eine Scheibe, die vieles bietet: Rockabilly, Country und ein wenig Punkrock. Gleich bleibt die Gitarre. Sie zieht durch die Scheibe, was unheimlich gut gefällt. Groovig, sicher und stark. Die Scheibe zählt 13 Songs, es hätten aber viel mehr werden können, sagt der Leutnant: „Wir haben so viele Ideen gehabt, wir konnten schlussendlich einfach aus den besten auswählen und diese ausarbeiten“.
Viele Konzerte haben sie im Ausland gespielt, für ihren Stil eigentlich eher aussergewöhnlich. Doch beeinflusst habe dieser Umstand das neue Album nur am Rande. Klar nehme man viele Eindrücke von Überall her mit, aber direkt habe es keinen Einfluss auf einzelne Songs gehabt. Die Schachtel, die vor mir liegt beinhaltet nicht nur die vierte Scheibe von Slam und Howie and the reserve men. Man kriegt eigentlich zwei für eins. Eine DVD, welche die Band zeigt, wie sie ist. Pur, ungeschminkt und mit reiner Akustik. Nichts ins gekünstelt, nichts verbessert oder gemischt. Es ist ein schöner Kontrast zur doch eher elektrischen CD. Die DVD ist unpoliert und zeigt die Echtheit und Vielseitigkeit der Jungs.
Ein Lieblingslied auf der neuen Scheibe hat Lt. Slam derweil nur indirekt. „Lieblingslieder wechseln irgendwie immer“, erklärt er, „im Moment ist es ‚Hired Gun’, der mir sehr gut gefällt, aber das wird sicher wechseln. Würdest du mich in drei Monaten wieder fragen, würde ich was anderes sagen.“ Ich werde darauf zurückkommen, denn auch für mich ist ‚Hired Gun’ ein Higlight auf dieser CD. Er ist ruhig, er ist ganz anders, als man Slam & Howie kennt, er ist spannend für die Ohren und entspannend fürs Herz. Kaufen sollte sich diese CD also jeder und jede, der oder die auf abwechslungsreiche, ausgeklügelte, tolle Musik steht und sich gerne auf Neues einlässt. Scho kloar!