Slam & Howie and the reserve men: Die Cowboys from hell in Engelberg
23.01.2013; Text: Nico, Bild: Promo
Lt. Slam der Sänger von Slam & Howie and the reserve men wartet bereits an der Bar auf mich, als ich gegen 20:30 Uhr im Saal des Hotels Bellevue an der 6. Night of Music in Engelberg eintreffe. Die Bühne rocken Sie erst um kurz vor 23:00 Uhr, sodass wir also noch genügend Zeit haben, um uns über die neue CD und die Bandgeschichte zu unterhalten. Mr. Drake – gekleidet in einen schwarzen Anzug und Zylinder – gesellt sich ebenfalls zu uns. Es sieht fast aus, als hätten die Cowboyhüte und die Karohemden ausgedient. Lt. Slam erzählt mir, dass er irgendwann das Gefühl hatte, das Musizieren klappe auch ohne Cowboyhut ganz gut und so kleidet sich heute jedes Bandmitglied so, wie's für ihn eben passt.
Nicht nur das äussere Erscheinungsbild hat sich geändert, sondern auch die Musik. Die neue CD „Sons of ancient Times“ wirkt auf mich musikalisch offener, facettenreicher und weniger countrylastig, als ihre früheren Werke. Als ich die beiden mit meiner Feststellung konfrontiere, stimmen sie mir zu: „Ja, das ist definitiv so. Uns gibt es jetzt seit 6 Jahren und das ist unser fünftes Album. Am Anfang waren wir noch viel mehr in diesem Klischee-Country-Ding drin und dann kamen hunderte von Konzerten dazu ...und wir sagten uns irgendwann wir machen einfach Songs und schauen, was raus kommt.“, erklärt Lt. Slam. Dieses Konzept ist aufgegangen „Sons of ancient Times“ klingt erfrischend anders und doch könnten die Urtiere des Countries nie abstreiten, dass es sich dabei um ihr Werk handelt.
Den Übernamen „Urtiere des Countries“ haben sie sich während dem Interview selbst verpasst, wobei ich die beiden Jungs und ihre Reservemänner ja nur noch Söhne der verlorenen Zeit nennen möchte. Der Albumtitel lässt ja auch so einige Fragen aufkommen. Die wohl naheliegendste ist, was wollt ihr uns mit dem Titel sagen? Lt. Slam beschreibt die zwei Ebenen, auf die sie den Titel beziehen wie folgt: „...einerseits passte es zum Cover. Darauf abgebildet sind Meerestiere, welche biologisch und evolutionstechnisch die Relikte aus Urzeiten widerspiegeln. Die Urtiere eben, was wiederum uns widerspiegelt. Wir sind auch nicht mehr die jüngsten, spielen Musik, die auch nicht mehr so aktuell ist...“ - „Wir sind Fossilien“, wendet Mr. Drake lachend ein. Lt. Slam erklärt weiter, dass sie sich dadurch selbst vorkommen, wie Relikte aus einer Zeit, die es zwar noch gibt, die aber am Vorbeiziehen ist.
Die fünf Fossilien haben sich aber noch richtig gut gehalten. Was ihnen dabei sicherlich hilft, ist ihr Fitnessprogramm der etwas anderen Art. Die Berner spielen jährlich um die 100 Konzerte. Von kleinen bis zu ganz grossen ist alles mit dabei. „Wir schätzen uns glücklich und es freut uns sehr, dass grosse Auftritte mit dabei sind, aber wir geben nach, wie vor auch bewusst ganz kleine Konzerte. Vor Weihnachten waren wir in Süditalien auf Tour, ganz unten in Calabrien. Da haben wir in Clubs gespielt, die so klein waren, das kennt man in der Schweiz gar nicht. Die PA-Anlage bestand aus zwei Boxen, es gab keine Monitore und die Hälfte von uns hatte nicht einmal ein Mikrofon, doch auch solche Auftritte wollen wir nicht missen.“, erläutert der Hauptberufsmusiker Lt. Slam.
Da die Band aus Teilzeit- wie auch Hauptberufsmusikern besteht, ist rein finanziell gesehen, schon klar, weshalb auch bei kleinen Konzerten nicht Nein gesagt wird. Doch davon abgesehen, hat Lt. Slam sein Hobby zum Beruf gemacht. In seinen Worten klingt das wie folgt: „Ich war Informatiker, hatten einen guten Job, der gut bezahlt war. Doch ich habe mir vor sechs, sieben Jahren gesagt, das will ich nicht mehr, ich will etwas anders machen, nämlich Musik. Es ist ja weniger die Frage: wie viel kommt monatlich rein? sondern: Mit wie wenig bist du bereit zu leben?“ Eine gute Fragen, die dem einen oder anderen von euch sicherlich auch ab und an die Nächte verkürzt. Schlussendlich geht es doch darum, das zu machen, was man im tiefsten Inneren machen möchte und dann kommt es automatisch gut, denn wenn man sich die Musik der Cowboys anhört, merkt man, dass sie alles richtig gemacht haben.
Da die Band aus Teilzeit- wie auch Hauptberufsmusikern besteht, ist rein finanziell gesehen, schon klar, weshalb auch bei kleine Konzerten nicht nein gesagt wird. Doch davon abgesehen, hat Lt. Slam sein Hobby zum Beruf gemacht. In seinen Worten klingt das wie folgt: „Ich war Informatiker, hatten einen guten Job, der gut bezahlt war, doch ich habe mir vor sechs, sieben Jahren gesagt, das will ich nicht mehr, ich will etwas anders machen, nämlich Musik. Es ist ja weniger die Frage, wie viel kommt monatlich rein, wie, mit wie wenig bist du bereit zu leben.“ Eine gute Fragen, die dem einen oder anderen von euch sicherlich auch ab und an die Nächte verkürzt. Schlussendlich geht es doch darum, das zu machen, was man im tiefsten Inneren machen möchte und dann kommt es automatisch gut, denn wenn man sich die Musik der Cowboys anhört, merkt man, dass sie alles richtig gemacht haben.