Slartybartfast - Terrifying! (808 Records/Phonag)
Text: Monthy
Bild: Promo
Punk mit Ohrwurmqualität verspricht das Begleitschreiben zum aktuellen Werk der Winterthurer Slartybartfast und lässt mich deshalb kurz stutzen. Non-konformer Punk - jedenfalls war er das mal - und Melodien, die sich in die Ohren der Massen bohren - kann das überhaupt gut gehen? Nicht, dass sich der "schreckliche" Albumtitel dann doch noch bewahrheitet... Gestützt wird die Promo-These einerseits durch den Produzenten. GUZ ist nicht nur ein Aeronaut und Solokünstler sondern die absolute Ikone, einem solchen Werk den richtigen Ton zu geben. Wenn einer die Mischung aus "Powerpop und Punkrock" zum Funktionieren bringt, dann sicher er. Und so ist es dann auch. Wobei die Band schon auch einiges dazu beiträgt, indem sie "tight wie eine Socke und wild wie der Teufel" aufspielen. Dabei revolutionieren sie den Punkrock dann eben doch nicht, sondern kombinieren das übliche Tempo einer Punkband mit eingängigen Tunes und präsentieren sie portioniert als ohrgerechte Häppchen. Dass sie aber trotzdem stiltreu sind, beweisen sie mit "Get you", der die Punkrock-Tradition des Hate-Songs wunderbar aufrecht erhält. Das Teil kann sich durchaus mit seinen Vorbildern messen - etwa der Rollins Band und ihrem "I hate you", Ugly Kid Joe's "Everything about you" oder Dog Eat Dogs "Rocky" etwa. Dazu beweisen Roman (voc) und Jan Wasik (git/voc), Nico Feer (git/voc), Gilles Straub (bass) und Drummer Raffael Peter, immer mal wieder eine gute Prise Humor. So lassen sie ausrichten, sie hätten seit 2001 in fast jeder Toilette des Landes aufgespielt. Und wenn man dann noch liest, wen die "Slarties" dabei supportet haben, wechselt man vielleicht vom Schmunzeln zum Zunge Schnalzen - von Millencollin und den Presidents of the USA über die Kult-Bands Toy Dollz und Terrorgruppe finden sich viele Bands, die gerade im Old-School Bereich über legendäre Namen verfügen. Machen Slartybartfast so weiter, werden auch sie dereinst vielleicht von einer so hoffnungsvollen Band supportet...