Stefanoni - Sonnenblut (Stefanoni Music / Disques Office)

Text: Monthy
Bilder: Booklet
Stefanoni-Cover - Stefanoni hechtet in die Kamera
"Doch so still sind dini Zeiche - Dis Schwige schreit mich plötzlich a" Stefanoni ist zurück, pur wie eh und je und auf dem Weg seiner Figur "Stefanoni" mehr und mehr Leben einzuhauchen. Mit der ihm eigenen Ehrlichkeit beschreibt Sandro, vielleicht manchmal sogar ungewollt weil mit dem eigenen Beispiel, das Wesen des Schweizers. Jammern verstrickt sich in positivem Denken. Fernweh, der Wunsch nach einem Tarnkleid, die Verteufelung der Nachbarin oder ein bedrohliches Wiegenlied zeichnen einen Alltag, den viele von uns wieder erkennen können. Authentisch bürgerlich und doch weder patriotisch noch allzu zynisch drückt Stefanonis Sonnenblut Zeitgeist in Musik aus. Dass ausgerechnet einer der unseren einen solch zweideutigen, unterschwelligen Angriff auf unsere Lebensart fahren darf, schockiert fast mehr als sonst mittlerweile gebräuchliche Provokationen. Nach wie vor dürfen aber natürlich auch die positiven Songs auf Stefanonis Scheibe nicht fehlen. Dass die sich eigentlich immer um das drehen, was zwischen zwei Menschen abgeht, kann man durchaus auch als Teilchen im Puzzle Stefanoni anschauen. Die insgesamt fünfköpfige Band kann es sich nun leisten, etwas mehr aus dem langen Schattens ihres Kopfes heraus zu treten. Das spürt man musikalisch wobei es zu sagen gilt, das die Kompositionen und Arrangements natürlich immer noch von Stefanoni himself stammen. Es scheint aber, dass im Kontext der Sound gegenüber der Figur etwas stärker zum Zug kommt. Neun Tracks voller alltäglichem Wahnsinn!
Booklet Sonnenblut - Stefanoni liegend mit Gitarre
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