Stiller Has: „Ahoi, ihr Seehasen!“
Text: Silu
Bilder: Debi
Bilder: Debi
„Ich fühle mich als Passagier“, liess Endo Anaconda vor dem Auftritt mit Stiller Has auf dem Thunersee verlauten. „Ich betrachte das als Ferien. Es gibt nichts schöneres, als mit dem „Schätzi“ auf den See zu fahren“, so der Fronthase, bevor er mit seinen Matrosen Schifer Schafer, Samuel Jungen und Martin Silfverberg auf dem Motorschiff „Berner Oberland“ in See stach.
Da im Thunersee keine Schatzkisten verborgen liegen, konzentrierten sich die vier Musiker darauf, während gut zweieinhalb Stunden die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer zu erobern. Endo frotzelte, dass DJ Bobo seinen Vampir-Song vom aktuellen Album von Stiller Has gestohlen habe. Er punktete beim Publikum mit der Aussage: „Köbi ist Knut“ – um seine Sympathien für den Coach der Schweizer Fussballnati kundzutun. Und er holte sich die Lacher auf seine Seite, als er die beiden Maskottchen der nächsten Fussballeuropameisterschaft mit „Tokio Hotel nach einem Tränengasangriff“ verglich.
Doch der Hase unterhielt nicht nur mit Worten, er hatte auch musikalisch eine interessante Mischung zu bieten. Dass Gründungsmitglied Balts Nill nicht mehr dabei ist, schmerzt zwar optisch. Doch Gitarrist Schifer Schafer tauchte auch auf dem Thunersee mit geschlossenen Augen in seine Musik ein. Und musikalisch hat der Hase dank dem genialen Martin Silfverberg am Schlagzeug und dem grandiosen Samuel Jungen am Kontrabass deutlich an Gewicht gewonnen. Die Stücke klingen breiter und vielseitiger als noch in früheren Jahren.
Doch was verschlug Endo Anaconda überhaupt auf den Thunersee? „Ich habe Piratenliteratur schon immer sehr gerne gelesen. Bücher wie die Meuterei auf der Bountie“, sagt Endo. Und er fahre halt sehr gerne Schiff. Muss er auch, schenkt man dem Song „Pirat“ vom aktuellen Album „Geisterbahn“ Glauben, in dem Endo aus der Sicht eines Seeräubers singt. Nach einer dreistündigen Fahrt auf dem Thunersee, mit Zwischenhalt in „Wallisellen“ und illustren Gästen wie „Piraten“, „Vampire“, „Wanderern“ und dem „Moudi“ mit an Bord, brachte Kapitän Endo das Motorschiff pünktlich in den sicheren Hafen zurück.