Tempesta auf neuen Wegen

Text: DasSchaf
Bilder: Tempesta
Die Innerschweizer Rockband Tempesta wills wieder wissen: im November waren die Jungs um Mastermind Reto Thalmann in den RMB Studios in Duisburg, um ihr neustes Werk aufzunehmen. Jetzt ist alles im Kasten, und abschliessend über die Studiozeit sagt Reto: „Es war eine sehr interessante, lustige, aber strenge Zeit.“
Pressebild Tempesta
Tempesta, das sind die Jungs, die sich mit ihren Singles „Grow“ und „Do You Understand“ in unsere Herzen gespielt haben. Die mit feurigem Sound à la Nickelback oder Metallica die Bühnen geentert und die Konzerthäuser gerockt haben. Die mit ihrem letzten Album „Fulltime Joker – Fill The Voids“ (2006) ein solides Rockwerk geliefert haben, das Appetit auf mehr macht. Die spezielle Mischung aus Country-Elementen und härterem Metal, der vom Classic Rock und Southern Rock angehauchte Mix aus hämmernden Stromgitarren und mitreissenden Countryhooks machts schwierig, Tempesta in ein Genre einzuordnen – was die Band da für Musik macht, ist sehr speziell, und doch fällt immer wieder der Vergleich mit Metallica. Reto grinst: „Ich glaube, wir könnten ein komplettes Country-Album aufnehmen, man würde immer noch sagen: das tönt nach Metallica… Das ist wahrscheinlich einfach wegen meiner Stimme, dass dieser Gedanke kommt.“ Ja, und wie tönt sie denn, die neue Scheibe? „Beim ‚Fulltime Joker‘ haben wir uns ein wenig zu einem Metal/Rock-Album hinreissen lassen, zu etwas, das wir eigentlich gar nicht hundertprozentig sind… beim neuen Album wussten wir genau, in welche Richtung es gehen soll, und herausgekommen ist ein Rock’N’Roll/Country-Album“, so Reto. Wahrscheinlich werden einige überrascht sein über die neuen Wege oder einfach ein wenig anderen, gereifteren Klänge vom Tempesta. Country Addict Reto ist aber hochzufrieden mit dem Resultat der Aufnahmen. „Wir fühlen uns genau mit dem, was wir hier machen, total wohl und zu Hause. Das sind wir, und das ist unsere Musik“, bekräftigt der Sänger. Und das neue Album wird „The Other Side“ heissen, soviel sei schon verraten…
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Die Band um den charismatischen Sänger ist kein unbeschriebenes Blatt in der Schweizer Musikszene, sind die Jungs nun seit 1994 immer irgendwo unterwegs; auch bereits zwei Europatourneen durfte die Combo bis anhin bestreiten, dies zusammen mit grossen Namen wie Chrystal Ball, Thunderstone oder Circle2Circle. Mark Sweeney von Chrystal Ball nahm daraufhin zusammen mit Michael Bormann (Ex-Jaded Heart) die Produktion des Albums „Fulltime Joker – Fill The Voids“ an sich. Die Zusammenarbeit mit Bormann in dessen RMB Studios in Duisburg lief so gut, dass man sich auch für die neue Platte wieder für ihn entschied. „Er ist einfach durch und durch Produzent, und ein Wahnsinnsmusiker. Er spielt alles, Bass, Gitarre, Piano und so weiter, und singt auch noch toll – von ihm konnten wir extrem profitieren“, erzählt Reto. Das tönt doch vielversprechend; aufs Resultat dieser Zusammenarbeit sind wir also gespannt – voraussichtlich im Frühling (geplant Mitte Mai 2009) soll das Album auf den Markt kommen.
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Angesprochen auf die Frage, was man denn mit dem neuen Album erreichen möchte, zögert Reto ein bisschen. „Wir wissen ja noch nicht, wie unser neues Material beim Publikum und auch bei den Plattenfirmen ankommt“, meint er, „aber wir möchten schon weiträumiger denken, sprich: über die Landesgrenzen hinaus.“ Wie und wo genau, das wird momentan verhandelt und Angebote werden geprüft. „Wir müssen uns zudem auch noch irgendwie überlegen, wie wir das neue Material live präsentieren können. Da hats Banjo-Element drin, verschiedene Gitarrensounds… das müssen wir jetzt zusammen arrangieren… Und dann freuen wir uns natürlich wieder auf die Bühne“, so Reto. Die Bühne, das ist ihr Element. Das letzte Konzert mit dem noch alten Set spielen Tempesta quasi als Heimspiel in Einsiedeln in der Ziegelei. Also Reto mit seinen Mannen auf die Bühne stürmt, kocht der Saal bereits. Mit viel Energie, hämmernden Gitarrenbrettern und schelmischem Charisma heizt der Mann mit dem Cowboyhut mit seiner Band dem Publikum ein. Jaja, das hat schon was von Metallica, ertappe ich mich in Gedanken. Aber… anders. Eigen. Und auch wenn Tempesta mit der kommenden Platte neue Wege beschreiten, einer Band wie dieser, die mit soviel Sympathie und Energie über die Bühne rockt, der bleibt man treu. Ja, ich lasse mich von der neuen Scheibe überraschen, und der kleine grosse Country Fan in mir sagt mir: das kommt gut. Jawoll!

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