Tommy Vercetti - Seiltänzer (Muve)

Es kann vorkommen, dass der Hörer den Typen hinter dem Mikrofon im allerersten Moment für einen der Berner Rapper Greis oder Baze hält. Nicht so bei Tommy Vercetti. Schon nach den ersten Rhymes kristallisiert sich seine spezielle und unverwechselbare Stimme heraus. Den Wiedererkennungswert hat er aber nicht nur seiner einzigartigen Stimmfarbe zu verdanken, sondern ebenso seinen tiefgründigen und ergreifenden Texten. Es lohnt sich, seinen Ohren die Zeit zu geben, die sie brauchen, um auch zwischen den Zeilen zu hören, denn so läst sich auf der Platte noch einiges entdecken. Man fährt seine Lauscher bei der Geburt (Lied eins: "Prolog") aus und erfreut sich anschliessend an Songs, die von der Kindheit ("Wiisses Blatt"), von der Arbeitswelt ("Vergissmeinnicht"), von der Liebe ("Briäf a Misäuber" und "Eifach so"), von der Religion ("La Ga La Si") und noch vielem mehr handeln, bis man beim Ende der Scheibe und somit beim Tod ("La Calavera Viviana") und bei der Hoffnung ("Epilog") angelangt ist. Tommy Vercetti nimmt uns mit auf einen Lebensweg der anderen Sorte.