Trauffer: Zum siebten Mal in Brienz – dr Heimat z’lieb
7.8.2012/Text: Kaa, Bilder:
musicbild.li Marc A. Trauffer ist schon seit langer Zeit mit seinem zweiten Studioalbum „Dr Heimat z’lieb“ unterwegs. Heute ist er zum siebten Mal - zu dritten Mal solo – auf der Bühne von Brienz, eigentlich seiner „Heimatbühne“ und es gefällt ihm gut. „Die Show heute war wirklich meine beste Brienz-Show, es war genial und wir haben grosse Freude, hier zu sein“, sagt er und seine Augen strahlen. Dass die Hauptmusik seiner aktuellen Tour noch von „Dr Heimat z’lieb“ kommt, ist nicht, weil es überhaupt nichts Neues geben würde. Im Gegenteil „Wir sind eigentlich so gut, wie fertig mit dem neuen Album“, verrät er und grinst. Dass es aber nicht wie geplant im Herbst raus kommt, erklärt er so: „Im Moment gibt es so viele grosse Fische auf dem Markt, da ist es für uns kleines Fischli ziemlich schwierig, mitschwimmen zu können.“
Dass ihm und seiner Band die Musik viel Freude macht, merkt man. Sie haben vor Grössen wie Joe Coker, Dada und Bryan Adams gespielt. „Vor so grossen Leuten spielen zu dürfen ist für mich eine Ehre und für uns eine grosse Chance. An einem solchen Auftritt sind massenweise Leute, die uns nicht kennen. Wir verkaufen 2-3 Kisten CDs und unsere Facebookseite hat anschliessend rund 250 Fans mehr.“ Was will man also noch mehr… Allgemein setzt Trauffer viel auf seine Community auf Facebook. So fragte er in den letzten Wochen immer wieder seine Fans und Follower nach Meinungen zu verschiedenen Themen. Zum Beispiel, was für sie denn „en ächte Gieu“ ist, oder was eine Prinzessin ausmache. Dies macht er aber nicht, weil er selber keine Ideen hätte. „Im Gegenteil, wir machen das, um unsere Ideen unsere Songskizzen zu verifizieren, um zu sehen, ob die Leute da draussen genau so denken, wie wir“, erklärt er.
Das neue Album soll einschlagen. Es werde mehr wie „Dr Heimat z’lieb“ und weniger wie „Pallanza“. „Es fägt und tätscht“, beschreibt er das Album, welches im Moment noch den Arbeitstitel „Fischer und Jäger“ trägt. Warum aber „Fischer und Jäger“ ist nicht so ganz klar – denn er sei weder noch, sagt Traufer. „Nein, ein Frauenjäger bin ich nicht“, stellt er klar, „eher ein Sammler. Ich sammle Erinnerungen – an Orte und an Menschen, denn ich bereue nichts, was ich je getan habe und das zu sammeln ist wunderschön.“
Erinnerungen sicherlich auch an seine Zeit als Frontman von Airbäg. Man spürt, dass diese Zeit ein Teil von ihm ist. Noch heute spielt er einige Songs von damals. Und es passt. „Airbäg ist ein Teil von mir, es ist meine Vergangenheit und auch meine Gegenwart, es ist aber nicht mehr dasselbe wie damals. Heute weiss ich, was ich an den Songs besser machen kann und darum spiele ich sie noch gerne“, erklärt er den Umstand, dass er diese Songs auch heute noch gerne auf der Bühne speielt. Mit Airbäg stand er auf vielen Festivalbühnen, das macht ihn stolz. „Mit Trauffer sind wir aber in diesem Jahr schon auf allen Bühnen gestanden, mit welchen ich auch mit Airbäg gestanden bin, das macht mich unheimlich stolz“, erzählt Marc und man merkt, dass er glücklich ist. „Wir haben schon viel erreicht und freuen uns sehr auf die Zukunft.“
Im Moment läuft sein Song „Für di“ im Radio, ein Song, in welchem er sehr viel von sich preis gibt, aber nicht zu viel: „Ich würde nie einen Song machen, der mir zu viel ist, ich weiss, wann ich aufhören muss und alles, was ich mache, ist authentisch und stimmt für mich.“ Er sagt, dass ein Gig nur ein guter Gig ist, wenn man sich wohl fühlt. Das hat er sich hier in Brienz und wird darum nun als erstes hier die tolle Atmosphäre noch etwas geniessen. „Dann geht’s wieder ins Studio, wir werden fünf Songs komplett fertig machen, damit wir im Herbst schon eine Single aus dem neuen Album vorab veröffentlichen können.“ Er sagt und grinst verschmitzt. Und dann verrät er noch zum Schluss: „Und ein neues Video soll es auch geben.“