Franky Kubrick - Dramaking (Optik Records/Nation Biztribution)
Text: Monthy
Bild: Cover
Deutschrap ist für viele momentan zwar der absolute Kick, gestandenen Szenegrössen Deutschlands allerdings blutet das Herz, wenn sie sehen wohin sich der einst fast spielerische und sehr hiphopige Sprechgesang in letzter Zeit entwickelt hat. Blind auf der Spur des amerikanischen Hiphops wurden die Bühnen unseres nördlichen Nachbarlandes zu wahren Schlachtfeldern. Beispiel aus dem Jahr 2008? - Messerattake auf Fler, Bushido wird auf der Bühne angegriffen, auf Massiv wird sogar geschossen. Als Fanta 4, Fettes Brot und der Stuttgarter Freundeskreis das Ganze starteten, signte Franky Kubrick unter dem Namen Karibik Frank seinen ersten Plattendeal und betrat die Bühne mit der EP "Psychisch Frank". Mittlerweile ist er beim angesagtesten deutschen Rap-Label Optik Records von Kool Savas und macht sich seine Gedanken auf dem neuesten Werk "Dramaking". Und die gehen beim lisbelnden Franky ein bisschen über die Musik hinaus. Um gegen die aktuelle Entwicklung ein Zeichen zu setzen, liess Kubrick in seinem Video zu "Was sie hören wollen" die halbe Szene (Massive Töne, Harris, Fie Firma, Ricketts, Tyron, Jonesmann) antreten und debattiert mit Bushido, Saad und Massiv in der aktuellen Juice-Ausgabe über Gewalt und Musik. Die wichtigsten Puzzleteile allerdings dürften Franky's "GegenGewalt"-Kampagne sein und das aktuelle Album. Nun ist auch Kubrick nicht frei von Selbstdarstellung und markigen Worten. Aber seinen Diskursen zu folgen ist für einen Puristen wie mich einfach sehr viel angenehmer als den schon fast üblichen Pornoschlampen und Schlägertypen bei ihren Prahlereien der letzten Nächte. Ein kaputtes Leben hab ich nämlich selbst und "Strassenshit" kann man auch mit souligen Backing Vocals und durchdachten Arrangements, mit Herz und etwas Drama erzählen. Schon die namentliche Verwandschaft mit Stanley stellt es in den Raum - grosses Kino auf einer kleinen Scheibe.