Uristier tauften ihre neue CD „zuhause“

Text: Silu
Bilder: adrenaline-pictures.ch
Uristier live am Openair Schwanden
„Sit dir aui so jung oder so rattescharf“, fragt Jot in die Menge. Jot: seines Zeichens Sänger und Gitarrist der legendärsten aller legendären Bands aus Schwanden und zugleich Vertreter der besten, weil einzigen Toiletcore-Band der Welt. Am Samstag spielten Uristier zum achten Mal an ihrem Openair beim Skilift in Schwanden. Und einmal mehr lockten sie eine bunt durchmischte Besuchermenge hinauf in die Kälte: Junge Leute, rattenscharfe Leute und punkig gekleidete Leute: Sie alle wollten sich das inoffizielle Highlight zum Ende des Festivalsommers nicht entgehen lassen.
Blown live am Openair Schwanden
DIE Überraschung in Schwanden waren Blown. Am 15. September veröffentlichen die Metal-Trash-Hardcore-Haudegen aus Nyon ihr Album „Into the Shadows of Fear“. Am Samstag mähten sie mit ihren druckvollen Songs zuerst die Wiese vor der Bühne, ehe sie sie neu pflügten und das Publikum mit offenem Munde zurückliessen. Auch der Schwanden-Kapitän Jot sowie Jamous von den Tight Finks schlossen sich während des Auftrittes von Blown dem kollektiven Staunen an. Die Basler-Metal-Hochburg von GurD wird ab dem 15. September mächtig ins Wanken geraten!
Uristier live am Openair Schwanden
Danach übernahmen die Lokalmatadoren das Geschehen: Wenn Uristier vor heimischem Publikum aufspielen, dann kommt das Volk in Scharen und dann steigt die Stimmung ins Unermessliche. Nachdem sich die Stiere im Vorfeld von einer lokalen Zeitung als die „Stones aus Schwanden“ zitieren liessen, stellte Jot diesen Vergleich in Frage: „Wir spielen nicht für Cumulus-Punkte. Die gibt’s hier in Schwanden noch gar nicht.“ Zu ihrem achten Auftritt brachten Uristier ein neues Album mit: „HeliHansenArmy“. Das Album sei rifflastiger. „Unsere Heavymetal-Wurzeln kommen zum Vorschein“, so Jot. „HeliHansenArmy“ sei ihr „Master of Puppets“. Das bewiesen Songs wie „Schoggola“, „Babyrock“ oder „Peter“.
Tight Finks live am Opeanir Schwanden
Natürlich hatten diese Stücke im Publikum noch nicht den gleichen Stellenwert wie die Klassiker „Gummiboot“ oder „Gott“. Aber sie fügten sich nahtlos in das spektakuläre Schaffen der Schwandner-Kultformation ein. Uristier sorgten mit ihren mitreissenden Songs, den absurden und doch alltäglichen Texten sowie mit ihren Sprüchen für helle Begeisterung bei den Zuschauern. Da sie aber nicht mehr die jüngsten sind, überliessen sie die Ehre, das achte Openair Schwanden zu beenden, einer befreundeten Band.
Tight Finks live am Openair Schwanden
Für den fulminanten und tierischen Schlusspunkt waren nämlich die Tight Finks besorgt. Es war ein Auftritt, über dem irgendwie eine „erotisch pessimistische“ Stimmung lag – um es in den Worten von Avarel, Sänger und Wirbelwind am Schlagzeug, auszudrücken. Nach kurzem und lärmintensivem Marsch durchs Publikum hinauf auf die Bühne führten die drei adrett gekleideten Punkrock-Artisten eine zu gleichen Teilen schnelle, laute und mitreissende Show auf. Dabei liess sich Jamous auch davon nicht abhalten, dass die betrunkenen Fink-Fanatiker in der vordersten Reihe mehrmals ungeschickt ins Mikrofon fielen und dieses zu Boden warfen. Das ist Punkrock! Und nach einem mit ihren grössten Songs „Mediocre“, „Some Heads Are Gonna Roll“ sowie „She’s A Heartbreaker“ gespickten Konzert ging das Openair Schwanden zu Ende. Noch zwei Ausgaben, und es wird grösser sein als das Greenfield – versprochen!
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